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Schädlinge auf einem Blatt

Schädlinge im Garten auf natürlichem Weg bekämpfen

Schädlinge im Garten und keine Lust auf die Chemiekeule? Zum Glück ist gegen die meisten Plagegeister auch ein Kraut gewachsen. Eine beliebte Maßnahme ist, Bohnenkraut als Nachbar der Bohnenpflanze zu pflanzen, um diese vor der schwarzen Bohnenlaus zu schützen. Doch es gibt viele weitere Beispiele, wie Pflanzen einander gegen Schädlinge helfen – hier stellen wir sie Dir vor.

Wiederkehrenden Problemen bei bestimmten Pflanzen oder in gewissen Ecken Deines Gartens kannst Du auf natürlichem Wege zu Leibe rücken – indem Du hilfreiche Nachbarn pflanzt. In der nachfolgenden Liste findest Du eine Übersicht dieser nützlichen Beipflanzungen. Viel Spaß bei Deiner Beet-Planung!


Pflanze Hilft gegen

Basilikum

Mehltau, Fliegen, Mücken

Bohnenkraut

Bohnenlaus, Wespen, Mücken, Ameisen, Fliegen

Dill

Kohlweißling

Kapuzinerkresse

Wühlmause, Schnecken, Bakterien, Pilze

Knoblauch

Schnecken, Schimmelpilze, Vampire

Lauchgewächse

Bakterien, Schimmelpilzarten

Lavendel

Blattläuse, Ameisen, Wespen

Melisse 

Ameisen, Fliegen

Minze

Schnecken, Kohlweißling, Ameisen, Mäuse

Radieschen

Erdflöhe

Rainfarn 

Ameisen

Ringelblume

Schnecken, Drahtwürmer, Läuse

Salbei

Läuse, Schnecken, Raupen, Kohlweißling

Wermut

Ameisen, Blattläuse Erdflöhe, Milben

Wolfsmilchgewächse 

Maulwürfe, Nagetiere


Tipp

Generell werden Pflanzen mit einem hohen Anteil an ätherischen Ölen von den meisten Schädlingen nicht sonderlich gemocht. Umso mehr schätzen wir sie jedoch in der Küche als frische Zutaten direkt aus dem Garten – zum Beispiel Minze, Zitrone oder Eukalyptus.



Jemand spritzt ein Mittel in den Garten

Selbstgebrautes gegen Schädlinge, Krankheiten und zur Stärkung

Wenn Deine Beipflanzungen nicht ausgereicht haben, um die Pflanzen vor Schädlingen und Krankheiten zu bewahren, musst Du andere Geschütze auffahren. Es gibt zahlreiche Gebräue, die sich bewährt haben – von Komposttees zur Düngung und Bodenverbesserung bis zur Brennnesseljauche gegen Spinnmilben oder als Treibstoff für Tomaten. Willkommener Nebeneffekt: Oft enthalten diese Mittelchen Nährstoffe und düngen die behandelten Pflanzen zusätzlich.

Unser Universalrezept für Dich

Folgendes Rezept hilft gegen allerlei Ungeziefer, Krankheiten und düngt zusätzlich Deine Pflanzen – womit Du es auch zu tun hast, dieses „Wundermittel“ ist immer einen Versuch wert:

  • Gib 500 g Ackerschachtelhalm auf ca. 6 l Wasser. (Am besten erst 24 Stunden einweichen lassen und dann die Halme mit einem Teil des Wassers 30 Minuten aufkochen und wieder abkühlen lassen.)
  • Eine große Handvoll Basilikum dazugeben
  • 500 g frische oder 100 Gramm getrocknete Brennnessel dazugeben und fertig.

Du kannst Dein Gebräu nach 24 Stunden in einer Verdünnung von 1:10 verwenden und direkt auf die befallene Pflanze aufsprühen oder gießen. Das Aufsprühen musst Du täglich wiederholen, am besten am Morgen. Mit dem Gießen lässt Du Dir Zeit, bis die Pflanze wieder Wasser braucht.

Mit der Zeit wird der Sud immer intensiver – es darf auch ruhig müffeln. Jedoch solltest Du ihn ab jetzt vor dem Aufbringen immer etwas weiter verdünnen. Wenn die Mischung anfängt, beißend zu riechen, ist eine Verdünnung von 1:50 angebracht. Bei der Verwendung als Dünger im Gießwasser musst Du nicht so weit verdünnen. Hier ist ein Verhältnis von 1:2 und ein Mal die Woche ausreichend.




Bioprodukte für den Pflanzenschutz

Das Angebot an Pflanzenschutzmitteln ist groß. Gut, dass es zahlreiche rein biologische Mittelchen gibt, die man nicht selbst herstellen muss. Die wichtigsten 8 sind:

  1. Neem – Neemöl wird aus Extrakten der Blüte des Niembaums gewonnen, einem Verwandten des Mahagonibaums. Du kannst es verdünnt mit Wasser auf die gesamte Pflanze sprühen. Es hilft bei der Bekämpfung von sowohl beißenden als auch saugenden Insekten – daher wird die Mischung bei Bodenschädlingen ebenfalls zum Gießen verwendet.

  2.  Rapsöl – Hier nutzen wir die ungesättigten Fettsäuren und deren mechanische Wirkung gegen Blattläuse, Spinnmilben, Thripse oder Schildläuse. Es muss auf die Pflanze und den Schädling direkt aufgesprüht werden.

  3.  Orangenöl – Die Schale von Orangen hat es in sich und eignet sich als Kontaktinsektizid gegen Blattläuse, weiße Fliegen, Zikaden und Spinnmilben. Es wird mit warmem Wasser angemischt und auf Pflanze und Schädling direkt aufgesprüht.

  4. Bacillus thuringiensis – Auch Schädlinge können krank werden, egal ob Kartoffelkäfer, Stechmückenlarven oder Buchsbaumzünsler. Dafür sorgt dieses Mittel, ein im Boden lebendes Bakterium, das auch in den Raupen einiger Schmetterlinge und auf Pflanzen vorkommt. In der Regel gibt es dies in Pulverform, welches mit Wasser angemischt und je nach Schädling auf die Pflanze aufgesprüht oder übers Gießwasser verabreicht wird.

  5. Nematoden – Dies sind winzige Würmer, die die Larven im Boden von Käfern wie Dickmaulrüssler, Gartenlaubkäfern oder auch Trauermücken bekämpfen. Die Würmer kommen in Pulverform, welche mit dem Gießwasser angemischt und dann einfach mitgegossen wird.

  6. Eisen-III-Phosphat – Ein Phosphat, welches als Dünger fungiert und gleichzeitig Schnecken den Kampf ansagt. Dieses Präparat ist körnig, daher trägt es auch den Namen Schneckenkorn. Es wird lose im Beet verteilt und entfaltet dort seine Wirkung.

  7. Netzschwefel – Hilft gegen echten Mehltau und Spinnmilben. Es wird in der Regel als Pulver angeboten und muss im Wasser gelöst werden, damit es auf die Pflanze aufgesprüht werden kann.

  8. Kaliseife – Sie entsteht, wenn man Leinöl verseift. Es ist ein Kontaktinsektizid und hilft gegen alle Arten saugender Schädlinge. Es ist in flüssiger Form erhältlich und muss mit Wasser zum Bespritzen der Pflanze verdünnt werden.


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