Schimmel entfernen – so handelst Du richtig
Ob durch Wäschewaschen, Duschen oder Kochen, es entsteht schnell Feuchtigkeit in Deinen Zimmern. Ohne das richtige Lüften und Heizen schlägt sich die Feuchtigkeit schnell an den Wänden nieder und kann dort nach einiger Zeit muffig riechen und sogar gesundheitsschädlichen Schimmel hervorrufen. Wie Du diesen effektiv beseitigen kannst, erfährst Du in dieser Schritt-für-Schritt-Anleitung.
Inhaltsverzeichnis
Schimmel in der Wohnung – Ursachen für den Befall
Schimmelpilze sind sehr anspruchslos: Feuchtigkeit auf Tapete, Wandfarbe oder Putz bietet ihnen sehr gute Lebensbedingungen. Zudem sind die Sporen vieler Schimmelpilzarten ständig in der Luft enthalten und selbst mit exzessivem Putzen kannst Du einen Befall nicht verhindern. Sobald die Sporen feuchte Stellen finden, beginnen sie zu wachsen und es kommt zu den typischen schwarzen, grünen oder bräunlichen Flecken. Wenn sich der Befall ausbreitet, entsteht ein muffiger, unangenehmer Geruch, der an feuchte Keller erinnert. In Wohnungen und Häusern gibt es typische Stellen, an denen es leicht zu Schimmelbefall kommt:
- Stehen große Möbelstücke eng an der Wand, zirkuliert die Luft dahinter nur schlecht. Vor allem an kühlen Außenwänden kann es schnell zu Schimmelbildung kommen.
- In den Zimmerecken zirkuliert ebenfalls wenig Luft, was sie anfällig für Schimmel macht.
- Schimmel in den Fensterlaibungen entsteht, wenn Du viel „auf Kipp“ lüftest oder Deine Fenster undicht sind. Die kalte Außenluft kühlt das Mauerwerk ab und die Feuchtigkeit aus der Raumluft kondensiert.
Bereits ein einziger Bewohner produziert pro Tag etwa 5 Liter Feuchtigkeit, die in die Raumluft übergehen. Einen Teil verursacht der Mensch selbst durch Atmen und Schwitzen, den anderen Teil steuern typische Alltagstätigkeiten wie Kochen, Duschen, Waschen oder Wäschetrocknen bei. Viele Zimmerpflanzen oder ein Aquarium erhöhen die Luftfeuchtigkeit zusätzlich. Mit einem Hygrometer kannst Du die Luftfeuchte im Raum messen.
Die folgende Tabelle zeigt, wie Du die Ursachen für Schimmel effektiv bekämpfen kannst:
Ort des Schimmelbefalls |
Ursache |
Gegenmaßnahmen |
Hinter dem Schrank an einer Außenwand |
Wenig Luftzirkulation führt zu einer kalten und feuchten Wand. |
Stelle möglichst keine großen Möbelstücke vor eine Außenwand. Lässt sich das nicht vermeiden, halte einen Abstand von 10 cm zwischen Wand und Schrankrückseite ein. |
Am Fenster |
Kalte Außenluft lässt die Fensterlaibung auskühlen. |
Stoßlüften statt Kipplüftung; undichte Fenster reparieren oder ersetzen |
Am Rollladenkasten |
Die Außenluft kühlt die Abdeckung ab. Die Feuchtigkeit aus der warmen Raumluft kondensiert. |
Rollladenkasten dämmen |
Schlafzimmer |
Im Schlaf verliert jeder Mensch bis zu 1,5 Liter Schweiß pro Nacht. In kühlen Schlafzimmern sorgt das für feuchte Wände. |
Schlafzimmer am Tag stärker beheizen; mehrmals täglich gründlich lüften; eventuell zusätzlich Raumentfeuchter nutzen |
Abstellkammer |
Abstell- und Vorratskammern sind häufig kühl und schlecht belüftet. |
Tür geöffnet lassen; keine großen Gegenstände direkt vor die Wände stellen |
In den Ecken |
In den Zimmerecken zirkuliert die Luft nur schlecht. Daher kühlen diese leicht aus. |
Raumluftfeuchte durch konsequentes Stoß- und Querlüften senken |
Fußboden |
Der vom Keller gekühlte Fußboden zieht die Feuchtigkeit an. Wärmebrücken zum Beispiel durch auskragende Betonplatten vom Balkon |
Kellerdecke oder Fußboden dämmen; Dampfsperre erneuern Wärmebrücken sanieren |
Wie entferne ich Schimmel richtig?
Um langfristig schimmelfrei zu wohnen, gehe das Problem auf zwei Wegen an. Beseitige die Ursache für die Feuchtigkeit und entferne den Schimmel selbst. Anti-Schimmel-Farbe allein überdeckt den Schimmelbefall nur kurzzeitig.
Schimmel entfernen: Darauf kommt es an
Schimmel in der Wohnung ist mehr als ein kosmetisches Problem. Über hundert verschiedene Schimmelarten fühlen sich in der Wohnung wohl. Die Mehrzahl davon ist für den Menschen gefährlich – handle deshalb unverzüglich, wenn Du Schimmel entdeckst. Stelle die Ursache für den Befall fest und beseitige sie. Bekämpfe den Schimmel selbst, um eine weitere Verbreitung der Sporen in der Raumluft zu verhindern.
Wann kann ich Schimmel selbst bekämpfen?
Kleine Stellen, die maximal einen Quadratmeter groß sind, kannst Du selbst entfernen. Ist der Schimmelbefall größer, lasse einen Fachmann diese Arbeit erledigen.
Nur wer gesund ist, sollte Schimmel selbst entfernen
Schimmelsporen können die Gesundheit stark beeinträchtigen. Deshalb sollten folgende Personengruppen weder Schimmel bekämpfen, noch sich während der Arbeiten und direkt danach in den betroffenen Räumen aufhalten:
- Asthmatiker
- Allergiker
- Kinder
- Schwangere oder stillende Mütter
- Menschen mit einem geschwächten Immunsystem
Niemals ohne Schutzausrüstung Schimmel entfernen
Auch wenn Du den Schimmel sehr behutsam entfernst, wirbelst Du unweigerlich große Mengen Sporen auf, die die Raumluft belasten. Deshalb nutze unbedingt
- Atemschutzmaske
- Handschuhe
- Schutzbrille
Schließe die Tür des befallenen Raumes und sorge für eine gute Belüftung, wenn Du den Schimmel bekämpfst.
Was mache ich mit der Kleidung, die ich bei der Schimmelbekämpfung getragen habe?
Wasche Deine Kleidung nach getaner Arbeit bei mindestens 70 °C oder nutze einen Hygienespüler, um die Sporen abzutöten. Alternativ kannst Du einen Einweg-Schutzanzug wie für Malerarbeiten nutzen, den Du anschließend im Hausmüll entsorgst.
Geeignete Mittel zur Schimmelbekämpfung
Generell sind Schimmelpilze sehr widerstandsfähig. Doch gibt es einige Mittel, die sehr zuverlässig wirken. Schimmelentferner enthalten meist einen der folgenden Wirkstoffe:
- Chlor: Schimmelentferner auf Chlorbasis töten die Pilze zuverlässig ab und haben eine bleichende Wirkung auf den Untergrund. Deshalb sind sie sehr gut für das Badezimmer geeignet. Achte auf eine gute Belüftung während der Arbeit und verlasse während der Einwirkzeit den Raum.
- Sauerstoff: Schimmelentferner auf Basis von Aktiv-Sauerstoff haben ebenfalls eine leicht bleichende Wirkung. Sie verursachen keine schädlichen Dämpfe und sind deshalb besonders gut für Schlaf- und Kinderzimmer geeignet.
- Alkohol: Mit hochprozentigem Alkohol wie Brennspiritus oder Isopropanol als Hausmittel kannst Du ebenfalls Schimmel bekämpfen. Allerdings musst Du die betroffenen Stellen mehrfach benetzen, da der Alkohol schnell verfliegt. Nur durch eine mehrmalige Behandlung im Abstand von 30 Minuten dringt der Alkohol tief genug in den Putz ein. Alkohol bleicht nicht.
- Wasserstoffperoxid: Dreiprozentiges Wasserstoffperoxid aus der Apotheke eignet sich nicht nur zum Gurgeln und zur Wunddesinfektion, es tötet auch Schimmelpilze zuverlässig. Doch Vorsicht: Die bleichende Wirkung ist stark – schließlich lassen sich damit Haare blondieren.
Warum sollte ich keinen Essig zur Schimmelbekämpfung nutzen?
Der Kalk in Wandfarbe und Putz neutralisiert die Säure des Essigs und macht das Hausmittel unwirksam.
Schimmel bekämpfen: Schritt-für-Schritt-Anleitung
Mit dem richtigen Vorgehen bekämpfst Du den Schimmel erfolgreich und die hässlichen Flecken kommen nicht mehr wieder. So gehst Du vor:
- Ursache erkennen: Es ist unerlässlich, die Ursache für den Schimmelbefall zu erkennen und zu beseitigen. Sonst treten die Pilze trotz aller Mühen schnell wieder auf.
- Schimmelsporen abtöten: Bevor Du den Schimmel entfernst, musst Du die für den Menschen gefährlichen Schimmelsporen unschädlich machen. Sprühe die befallenen Stellen großzügig mit einem Anti-Schimmelspray ein und warte die vom Hersteller angegebene Einwirkzeit ab. Die Flüssigkeit muss tief genug in Tapeten und Putz eindringen, um den Schimmel komplett zu zerstören. Die sichtbaren Flecken sind oft nur die Spitze des Eisbergs.
- Sporen entfernen: Wische nun die Schimmelsporen mit einem Tuch von der Tapete. Wenn diese danach makellos oder nur leicht verfärbt ist, kannst Du es so belassen. Kaschiere die verbliebenen Schatten mit Anti-Schimmel-Farbe, die fungizide (pilztötende) Wirkstoffe enthält.
- Tapete entfernen: Ist der Schimmelbefall bereits fortgeschritten und die Tapete beschädigt, musst Du die Stelle ersetzen. Schneide den betroffenen Bereich mit einem Cuttermesser aus und nimm die gut durchfeuchtete Tapete ab. Entsorge die Alttapete schnellstmöglich.
- Untergrund behandeln: Sprühe den Putz großzügig mit einem Anti-Schimmel-Mittel ein und lasse alles gut trocknen.
- Grundieren: Trage einen Anti-Schimmel-Haftgrund auf den betroffenen Putz auf und lasse diesen gut austrocknen.
- Tapezieren oder Streichen: Nun kannst Du ein frisches, passend zugeschnittenes Tapetenstück einsetzen oder die Stelle mit Wandfarbe streichen.
Was tue ich, wenn der Schimmel auch den Putz oder das Mauerwerk befallen hat?
Sind große Flächen vom Schimmel befallen oder sind die Pilze bereits tief in Putz und Mauerwerk eingedrungen, beauftrage einen Fachmann mit der Schimmelbeseitigung.
Schimmel im Bad – Ursachen
Im Bad ist es naturgemäß regelmäßig ziemlich feucht. Der Wasserdampf einer heißen Dusche treibt die Luftfeuchtigkeit ebenso nach oben wie das entspannende Wannenbad. Dazu kommen nasse Wände und Flächen, die ebenso wieder abtrocknen müssen wie der Duschvorhang, der Badvorleger und die Handtücher. Ohne ausreichend Frischluft und einige Vorsichtsmaßnahmen zeigen sich schnell Schimmelflecken an Fugen, in Ecken oder am Duschvorhang.
Schimmel im Bad entfernen – Anleitung bei intakten Fliesenfugen
Vor allem die Fugen im Bad sind anfällig für Schimmelbefall. Von intakten Fliesenfugen an Wand und Boden lässt sich der Schimmel oft mit einem bleichenden Anti-Schimmelmittel auf Chlorbasis und speziellem Fugenreiniger mit viel Schrubben entfernen. Zum Abschluss behandle die Fugen mit Fugenweiß – schon sieht das Bad aus wie neu.
Fugen bei Schimmelbefall im Bad erneuern – Schritt-für-Schritt-Anleitung
Sind Silikonfugen befallen, musst Du diese erneuern, denn der Pilz frisst sich tief ins Material ein und lässt sich nicht entfernen. Sind die Fugen vielleicht sogar locker, brüchig oder rissig, führt kein Weg daran vorbei.
Halte Dich einfach an die folgende Anleitung:
Schritt 1: Schimmelsporen vernichten
Sprühe die befallenen Bereiche mit einem Anti-Schimmelspray ein, um die Sporen der Schimmelpilze abzutöten. Bei den folgenden Arbeiten entsteht viel Staub und die Schimmelsporen würden sich über die Luft weit verteilen.
Schritt 2: Bad vorbereiten
Da beim Erneuern der Fugen viel Staub und Schmutz entsteht, räume Dein Bad so weit wie möglich frei. Entferne alle Schränke und nimm Handtuchhalter und Spiegel ab. Drehe alle Schrauben heraus, die sich in Fugen befinden. Zum Abschluss schütze WC, Waschbecken, Badewanne und Dusche sowie Duschabtrennungen mit Malerfolie.
Schritt 3: Fugen ausfräsen
Fräse nun die alte Fugenmasse zwischen den Fliesen aus. Besonders einfach gelingt das mit einem Multifunktionswerkzeug mit speziellem Aufsatz. Schneller geht es mit einem Winkelschleifer. Allerdings ist hier die Gefahr erheblich größer, dass die Fliesen beschädigt werden. Daher ist diese Lösung eher für erfahrene Heimwerker empfehlenswert. Fugenkratzer, Cuttermesser oder Hammer und Meißel erfordern viel körperlichen Einsatz und sind nur für kleine Bereiche sinnvoll.
Achte auf Deine Sicherheit und führe die Arbeiten nur mit Schutzbrille, Atemschutzmaske und Handschuhen durch. Wenn Du hoch oben an den Wänden fräst, nutze eine standsichere Leiter.
Wie fräse ich die Fugen richtig aus?
Arbeite an den Wänden von oben nach unten, damit sich Schleifstaub und Mörtelbrocken nicht in den bereits bearbeiteten Fugen absetzen.
Schritt 4: Fugen versäubern
Auch wenn Du sehr sorgfältig arbeitest, bleiben an einigen Stellen sehr hartnäckige Mörtelreste bestehen. Entferne diese vorsichtig mit Hammer und Meißel oder greife zum Fugenkratzer. Habe Geduld und arbeite nicht mit brachialer Gewalt, sonst sind Schäden an den Fliesen vorprogrammiert.
Schritt 5: Fugen entstauben
Entferne nun die losen Mörtelstücke und den Staub aus den Fugen. Gehe dabei sehr sorgfältig vor, denn auf lockerem oder staubigem Untergrund hält der neue Fugenmörtel nicht. Am besten nimm den Staubsauger und sauge alle Fugen gründlich aus. Entsorge den Staubsaugerbeutel nach der Arbeit unverzüglich und wechsle oder reinige die Filter, um eventuell vorhandene Pilzsporen nicht in der ganzen Wohnung zu verbreiten. Wische zum Abschluss alle Fugen mit einem feuchten Tuch ab, um auch den letzten Staub zu lösen.
Schritt 6: Fugenmörtel anrühren
Mische nun den Fugenmörtel gemäß den Herstellervorgaben in einem Gefäß an. Größere Mengen bereitest Du schnell und einfach mit der Bohrmaschine mit Quirlaufsatz zu. Fugenmörtel ist nicht nur in Grau erhältlich, mittlerweile ist das Angebot hier breiter. Lass den angerührten Mörtel die vom Hersteller angegebene Reifezeit ruhen.
Welcher Fugenmörtel ist empfehlenswert?
In Badezimmern ohne Fenster oder Abzug kannst Du die Luftfeuchtigkeit oft nicht ausreichend senken – neuer Schimmel ist da fast vorprogrammiert. Wähle für besonders gefährdete Räume einen Fugenmörtel, der mit einem pilzhemmenden Zusatz ausgerüstet ist.
Schritt 7: Verfugen
Rühre den Fugenmörtel auf und trage ihn mit einem Gummiwischer diagonal zum Fugenverlauf auf. Arbeite die Masse gut in die Fugen ein und wiederhole den Vorgang so lange, bis die Fugenzwischenräume vollständig gefüllt sind.
Schritt 8: Überschüssigen Mörtel entfernen
Überprüfe vorsichtig mit dem Finger, ob der Fugenmörtel angezogen hat. Nach Bildung einer stabilen Haut kannst Du den überschüssigen Mörtel entfernen. Nutze dazu ein feuchtes Schwammbrett. Arbeite nicht zu nass, um die Fugenmasse nicht wieder auszuschwemmen. Hartnäckige Schleier entfernst Du mit einem speziellen Zementschleier-Entferner.
Schritt 9: Bad einräumen
Nun kannst Du die Folien entfernen und das Bad reinigen. Um alle Spiegel und Handtuchhalter oder Seifenschalen wieder zu befestigen, bohre neue Löcher für die Dübel und Schrauben. Räume zum Abschluss alle Badmöbel wieder ein und erfreue Dich an Deinem schimmelfreien Badezimmer, das in neuem Glanz erstrahlt.
Schimmel im Bad vorbeugen
Durch hohe Luftfeuchtigkeit und Wasserspritzer ist das Badezimmer besonders anfällig für Schimmelbefall. Mit den richtigen Tipps und Tricks kannst Du Schimmel im Bad jedoch vorbeugen. Gewöhne Dir und Deinen Familienmitgliedern folgende Strategien an:
- Warme Luft nimmt mehr Feuchtigkeit auf als kalte, und an warmen Wänden kondensiert weniger Feuchtigkeit. Heize das Bad daher durchgängig.
- Lüfte das Badezimmer mindestens zwei Mal täglich, bei merklicher Feuchtigkeit auch bis zu fünf Mal am Tag gründlich für etwa zehn Minuten.
- Öffne nach dem Baden oder Duschen das Fenster, damit die entstandene Feuchtigkeit abtrocknen und abziehen kann.
- Nutze nach dem Duschen einen Abzieher für die Fliesen. Alle Wassertropfen, die im Abfluss landen, helfen, die Luftfeuchtigkeit nicht ansteigen zu lassen.
- Breite feuchte Handtücher aus und ziehe den Duschvorhang auseinander, damit die Stoffe trocknen und die Feuchtigkeit im Bad schnell wieder abnimmt. Hänge nasse Duschvorleger und Badteppiche auf einen Handtuchhalter oder einen Wäscheständer.
Schimmel im Keller – Ursachen
Vor allem im Altbau ist Schimmel im Keller relativ häufig. Aber auch in Neubauten breiten sich Pilze aus, wenn falsches Nutzungsverhalten oder Schäden für zu viel Feuchtigkeit sorgen. Schimmel im Keller erkennst Du am typischen muffigen Geruch. Folgende Ursachen sind besonders häufig:
- Falsches Nutzungsverhalten wie falsches Lüften oder Wäschetrocknen
- Undichte oder ungedämmte Rohre; an letzteren bildet sich Kondenswasser, das Wand und Boden durchfeuchtet
- Zu hoher Grundwasserspiegel, der Wasser ins Fundament drückt
- Risse in der Außenhülle
- Eine fehlende Drainage an der Außenwand vor allem bei Altbauten
Wie werde ich Schimmel im Keller wieder los?
Um Schimmel im Keller nachhaltig zu entfernen, musst Du die Ursache für den Schimmel und den Befall selbst bekämpfen oder – bei starkem oder großflächigem Befall – einen Fachmann hinzuziehen. Sonst kommt der Pilz immer wieder.
Schimmel im Keller entfernen
Je schneller Du dem Schimmel im Keller den Kampf ansagst, desto einfacher und zuverlässiger lässt er sich entfernen.
- Kleine Stellen, die weniger als einen halben Quadratmeter groß sind, kannst Du mit Anti-Schimmelspray oder Alkohol behandeln.
- Ist der Befall größer und tief in die Bausubstanz eingedrungen, sind härtere Maßnahmen erforderlich.
- Sprühe die befallenen Stellen mit Anti-Schimmelspray ein und schütze intakte Putz- und Estrichflächen mit Folie.
- Lege Schutzkleidung an und entferne an den befallenen Stellen Putz und Estrich. Du kannst mit Hammer und Meißel arbeiten oder einen Bohrhammer mit passendem Aufsatz nutzen.
- Entsorge den Bauschutt unverzüglich und behandle die freiliegenden Flächen erneut mit einem fungiziden Mittel.
- Sind Wand oder Boden unter dem abgetragenen Putz noch sehr nass, stelle ein Heizgebläse auf.
- Erst wenn die Wand trocken genug ist, kannst Du weiterarbeiten. Trage einen schimmelhemmenden Haftgrund auf und bringe, falls erforderlich, zusätzlich einen Dichtanstrich auf.
- Nun kannst Du die Stellen neu verputzen oder neu mit Estrich belegen.
- Verwende erneut ein Heizgebläse, um die Feuchtigkeit des frischen Putzes schnell aus der Wand zu treiben.
Schimmel im Keller vorbeugen
Mit den richtigen Maßnahmen lässt sich ein Schimmelbefall im Keller verhindern. Wichtig sind unter anderem folgende Punkte:
- Vermeide es, im Keller Wäsche zu trocknen.
- Lüfte den Keller nicht an heißen Tagen. Die warme Außenluft bringt viel Feuchtigkeit mit, die an den kühlen Kellerwänden kondensiert.
- Dämme die Wasserrohre.
- Repariere Schäden an den Außenwänden oder an Rohrleitungen unverzüglich.
Wenn Dein Haus vor der Jahrtausendwende erbaut worden ist, hat es wahrscheinlich eine sogenannte schwarze Wanne. Hier sind Bodenplatte und Grundmauern aus wasserdurchlässigem Material gefertigt und werden mit Teer und Bitumen abgedichtet. Das hält nicht ewig.
Unser Rat: Bei einem hohen Grundwasserspiegel durchbrich die Bodenplatte und bringe eine Tauchpumpe an, die den Wasserstand automatisch reduziert. Bei Altbauten ist es empfehlenswert, den Boden um die Außenmauern auszuheben und mit einer Drainageschicht zu versehen. Du kannst die Mauern auch mit einem Dichtanstrich vor eindringender Feuchtigkeit schützen. Moderne Häuser verfügen über eine sogenannte weiße Wanne aus wasserundurchlässigem Beton.
Wie hoch sollte die Luftfeuchtigkeit in Wohnräumen sein?
Bei einer Raumtemperatur von 20 °C sind 40 bis 70 Prozent Luftfeuchtigkeit optimal. Die meisten Schimmelpilze fühlen sich ab 80 Prozent Luftfeuchtigkeit richtig wohl.
So lüftest Du richtig
Solltest Du keine automatische Lüftungsanlage besitzen, solltest Du täglich lüften. Beachte hier folgende Hinweise für die richtige Lüftungsroutine:
- Lüfte bei komplett geöffneten Fenstern. Die sogenannte Stoßlüftung ist viel effektiver als die Kippstellung der Fenster.
- Lüfte nach Möglichkeit quer, indem Du die Fenster auf zwei gegenüberliegenden Gebäudeseiten und die Zimmertüren öffnest. Damit sorgst Du für einen richtigen Durchzug.
- Lüfte Deine Wohnung oder Dein Haus mindestens zwei Mal, besser drei Mal täglich. Bei viel Feuchtigkeit solltest Du bis zu fünf Mal täglich Frischluft hereinlassen.
- Lasse die Fenster im Winter 5 Minuten lang geöffnet. In der Übergangszeit sind 10 bis 15 Minuten angemessen. Im Sommer lüfte mindestens 20 Minuten lang.
- Schließe beim Duschen und Kochen die Türen von Bad und Küche, damit die Feuchtigkeit nicht in die Wohnung zieht. Lüfte die Räume möglichst schon während der Benutzung.
Was ist, wenn die Luftfeuchtigkeit trotzdem zu hoch bleibt?
Bekommst Du die Luftfeuchtigkeit durch ein gutes Lüftungsmanagement nicht ausreichend gesenkt, schaffe einen Luftentfeuchter an. Viele Geräte springen automatisch an, wenn die Luftfeuchte einen kritischen Wert erreicht.
Richtiges Heizen
Versuche nicht, möglichst viel Energie durch wenig Heizen zu sparen. Natürlich ist ein verantwortungsvoller Umgang mit Energie wichtig. Zu viel Sparsamkeit fördert jedoch Schimmelbildung.
- Halte bewohnte Räume auch im Winter mindestens 19 Grad warm.
- Ein warmes Badezimmer ist nicht nur angenehm, warme Luft nimmt mehr Feuchtigkeit auf. Beheize Dein Bad auf rund 22 °C und lüfte regelmäßig.
- In gut belüfteten Schlafräumen kannst Du die Raumtemperatur in der Nacht bis auf 16 Grad senken. Am Tag solltest Du allerdings stärker heizen und regelmäßig lüften, um einer Schimmelbildung vorzubeugen.
Fazit
Gib Schimmel im Haus keine Chance! Reagiere sofort, wenn sich die ersten Flecken zeigen und entferne den Schimmelpilz. Ermittle die Ursache für den Schimmelwuchs und stelle sie ab, damit der Pilz nicht erneut auftritt. Beuge Schimmelbefall durch richtiges Heizen und konsequentes Lüften vor – denn Schimmel im Haus ist gesundheitsschädlich und mindert den Wohnkomfort deutlich.