Ratten vertreiben: Was hilft gegen Ratten?
Ratten sind faszinierende Tiere mit einem hochinteressanten Verhaltensrepertoire. Ihre Intelligenz lässt sie auch unter widrigsten Bedingungen überleben. Leider sind Ratten auch Vorratsschädlinge und sie übertragen gefährliche Krankheiten auf Mensch und Tier. Daher ist es wichtig, Ratten zu vertreiben und zu bekämpfen, wenn die Tiere sich im oder rund um das Haus breitmachen. Bevor ein professioneller Kammerjäger mit Gift auf den Plan tritt, kannst Du selbst sehr viel gegen die lästigen Nagetiere tun.
Schritt 1: Rattenbefall erkennen
Die Sichtung einer lebenden Ratte oder das Auffinden eines oder mehrerer toter Tiere ist ein untrügliches Zeichen für einen Rattenbefall. Auch wenn Ratten in Großstädten sehr häufig vorkommen, deutet die Sichtung eines Tieres in Garten oder Hof auf ein Problem hin. Kontrollier genau, ob das Tier sich "nur auf der Durchreise" befindet oder auf Deinem Grundstück eingezogen ist. Die folgenden Anzeichen deuten ebenfalls auf einen Befall hin:
- Rattenkot ist ein deutlicher Hinweis, dass es nötig ist, die Ratten zu vertreiben. Der Kot von Wanderratten ist spindelförmig und liegt in kleinen Gruppen aus. Hausratten erkennst Du an etwas dünneren, bananenförmigen Kotballen. Frischer Kot ist weich und glänzt leicht. An der Kotmenge schätzt Du die Befallstärke ein. Eine Ratte produziert etwa 40 Kotbällchen pro Tag. Findest Du gleichförmigen Kot in verschiedenen Größen, hast Du den Beweis, dass die Rattenfamilie sich vermehrt.
- Nagespuren sind ebenfalls ein guter Hinweis – die Tiere zerstören mühelos Hartplastik, Aluminium und Mörtel. Sehr kantige Bissspuren und Fraßmehl weisen auf einen aktiven Befall hin.
- Schmierspuren entlang der Wände weisen ebenfalls darauf hin, dass aktive Rattenbekämpfung angezeigt ist. Die Tiere nutzen feste Wege und verteilen dabei Hautfett, an dem Schmutz haftet und das so eine Spur bildet.
- In staubigen Bereichen können Laufspuren einen Hinweis geben.
- Ein starker Ammoniakgeruch weist ebenfalls auf ein Rattennest hin. Wanderratten leben bevorzugt im Keller und in Hausnähe gegrabenen Bauten. Hausratten zieht es eher in den Dachstuhl.
Schritt 2: Was hilft gegen Ratten?
Es gibt einige wirksame Hausmittel, die bei leichtem Rattenbefall helfen können:
Der starke Geruch von Nelkenöl oder Terpentin kann die Ratten vertreiben. Verteile entsprechend getränkte Lappen auf dem Grundstück und drücke sie in den Eingang des Rattenbaus.
Auch gebrauchtes Katzenstreu ist ein probates Mittel. Kleine, mit Streu gefüllte Säckchen sind besonders praktisch.
Cayennepfeffer und Chiliflocken auf den Laufwegen können ebenfalls hilfreich sein. Die scharfen Gewürze bleiben im Fell hängen und reizen die Schleimhäute der Ratten, wenn sie ihrem natürlichen Putztrieb nachgeben.
Allerdings ist es möglich, dass sich die Tiere an diese Maßnahmen gewöhnen und sie ignorieren. Dann musst Du härtere Geschütze auffahren, um die Ratten zu vertreiben: Schlag- oder Lebendfallen sind eine Möglichkeit. Es sind auch Fraßgifte zur Rattenbekämpfung erhältlich, die Du selbst in Haus und Garten ausbringen kannst. Die mit Gift versetzten Körner und Köder werden gern genommen. Achte darauf, dass Kinder und Haustiere die ausgelegten Giftköder nicht erreichen können, wenn Du die Ratten vertreibst.
Schritt 3: Besser vorbeugen, als Ratten vertreiben zu müssen
Bereits im Vorfeld kannst Du viel tun, damit die Rattenbekämpfung erst gar nicht notwendig wird. Essensreste und Tierfutter ziehen Ratten magisch an. Die intelligenten Tiere haben eine feine Nase, können bestens schwimmen und tauchen und benötigen weniger als 2 cm große Spalten, um ins Haus zu gelangen. Beuge vor, damit es gar nicht so weit kommt, dass Du Ratten vertreiben musst.
Hier ein paar Tipps:
- Wirf keine Essensreste in die Toilette, das zieht Ratten an. Eine Rückstauklappe in der Abflussleitung macht Dein Zuhause rattensicher.
- Kontrolliere Türen, Fenster und Lüftungsschlitze. Türdichtschienen und Gittereinsätze mit weniger als 18 mm Maschenweite sind sinnvoll.
- Lagere Müll unzugänglich für Ratten. Müllboxen halten die Tiere fern, das gilt insbesondere für den gelben Beutel.
- Verzichte auf dicht wachsende Bodendecker im Bereich der Hauswand.
- Platziere Vogelfutter unerreichbar für Ratten und achte auf rattensichere Kleintierkäfige im Außenbereich.
- Durchbrüche für Versorgungsleitungen bieten Ratten ein hervorragendes Wegenetz. Verschließe diese Stellen mit Steinwolle, feinmaschigem Draht und Mörtel.
- Lass Schäden an der Kanalisation zeitnah reparieren.
- Wirf keine gegarten Essenreste oder gar Fleisch in den Komposter.