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Rasen wird gekalkt

Rasen kalken – Infos und Tipps für die Praxis

Optimale Bodenverhältnisse gehören für gesunden und schönen Rasen zu den wichtigsten Standortfaktoren. Neben einer ausgewogenen Nährstoffversorgung und einer guten Bodendurchlüftung ist auch der pH-Wert des Bodens ein entscheidender Parameter für die Bodenfruchtbarkeit. Auf zu sauren Böden mit niedrigem pH-Wert kann Rasen nicht gut wachsen und auf der Rasenfläche breitet sich schnell Moos aus. Der Bodenübersäuerung können Sie mit einem Kalken des Rasens entgegenwirken. Unser nachfolgender Ratgeber gibt Ihnen wichtige Infos und Tipps zum richtigen Kalken von Rasenböden an die Hand.

Warum Rasen kalken?

Böden neigen bereits durch natürliche Prozesse dazu, zu versauern. Saurer Regen und eine übermäßige Stickstoffdüngung können diesen Prozess beschleunigen. Ein zu saurer Boden vermindert die Nährstoffaufnahme durch die Rasenwurzeln beträchtlich und behindert so das Wachstum des Rasens. Eine starke Bodenversauerung kann den Rasen sogar nachhaltig schädigen. Außerdem nimmt in versauerten Böden die Population von wichtigen Bodenmikroorganismen ab, die unter anderem für die Mineralisierung (die „Verfügbarmachung“) von organisch gebundenen Bodennährstoffen wichtig sind. Zudem breiten sich auf sauren Böden schnell Moos und andere unerwünschte Pflanzen aus.

Vor dem Kalken: Bodentest und Vertikutieren

Bevor Sie Ihren Rasen kalken, sollten Sie den pH-Wert des Rasenbodens bestimmen. Dazu sind im Handel Schnelltests erhältlich. Sie können den Boden-pH-Wert aber auch durch ein Labor bestimmen lassen.

In diesem Fall ist es empfehlenswert, die Versorgung des Bodens mit wichtigen Nährstoffen wie Magnesium, Kalium und Stickstoff gleich mitbestimmen zu lassen. Die Bestimmung des Boden-pH-Werts vor der Kalkung bietet mehrere Vorteile. So zeigt Ihnen der Bodentest, ob der Rasenboden überhaupt zu sauer ist und eine Kalkung benötigt.

Außerdem können Sie auf Basis des ermittelten pH-Wertes die benötigte Kalkmenge zur Anhebung des pH-Wertes in einen optimalen Bereich relativ genau festlegen. Ein Kalken auf „gut Glück“ kann den pH-Wert hingegen zu stark ansteigen lassen. Dies würde das Wachstum des Rasens ebenfalls negativ beeinflussen und in einigen Fällen zur verstärkten Ausbreitung von Klee führen. Um die Wirkung und die Aufnahme des Kalks zu verbessern, sollte der Rasen zuvor vertikutiert werden.

Vertikutierer

Wann, wie oft kalken?

Ein guter Zeitpunkt zum Kalken des Rasens ist der Beginn der Wachstumsphase Anfang April. Alternativ kann auch im Herbst gekalkt werden. Ideal ist ein Tag, für den später noch Regen angesagt ist. Dieser verteilt den Kalk schnell und wäscht ihn in den Boden. In der Regel hält eine ausreichende Kalkung des Rasenbodens 1 bis 2 Jahre vor. Mit einer jährlichen pH-Wert-Bestimmung des Bodens lässt sich der nächste Zeitpunkt für ein Wiederholen der Prozedur leicht bestimmen.

Welcher Kalk ist empfehlenswert?

Verwenden Sie zum Kalken kohlensauren Kalk. Branntkalk und Löschkalk sind zum Kalken nicht gut geeignet und Ihre Handhabung birgt wegen der ätzenden Wirkung ein Gesundheitsrisiko. Kohlensaurer Kalk wird zum Beispiel als langsam wirkendes Granulat angeboten. Auch spezieller Rasenkalk ist meist empfehlenswert.

Kalkmenge bestimmen

Wann ein Boden für Rasen zu sauer ist, richtet sich nach der Bodenart. So gilt ein Boden-pH-Wert unter 5,3 bei sehr sandigen Böden als kritische Marke. Bei lehmigen Böden liegt die kritische Schwelle hingegen bei etwa 6,3. Die Art des Rasenbodens lässt sich über einen Bodentest bestimmen. Die folgenden Kalkmengen können Sie als grobe Richtwerte für Ihren Rasen verwenden:

  • Leichte, sandige Böden mit einem pH-Wert von unter 5,3 erhalten ca. 175 g Kalk pro m².
  • Mittelschwerer Boden mit Lehmanteilen und einem pH-Wert von unter 5,7 erhält ca. 350 g Kalk pro m².
  • Schwere Böden mit hohen Lehm- oder Tonanteilen und einem pH-Wert von unter 6,3 erhalten ca. 400 g Kalk.
Gesunder Rasen mit Blumenbeet

Kalk richtig ausbringen

Auf kleinen Rasenflächen können Sie den Kalk per Hand aus einem Eimer verteilen. Für größere Flächen empfiehlt sich ein spezieller Streuwagen. Achten Sie bei der Lagerung des Kalks darauf, dass dieser nicht feucht wird. Feuchter Kalk klumpt schnell und lässt sich dann nur schlecht gleichmäßig ausbringen. Tragen Sie beim Kalken Handschuhe, einen Atemschutz und alte Kleidung. Besonders dann, wenn Sie nicht sicher sind, ob Ihr Kalk auch ätzenden Branntkalk enthält, ist auf jeden Fall zusätzlich eine Schutzbrille anzuraten.

Nach dem Kalken

Wässern Sie Ihren Rasen nach dem Kalken gründlich – sofern dies nicht bereits der Regen besorgt. Etwa 3 bis 4 Wochen später sollte der Rasen gedüngt werden. Eine direkte Gabe von zum Beispiel Stickstoffdünger mit Kalk ist kontraproduktiv, da Kalk Stickstoffverbindungen aus dem Dünger austreibt.