Eine Pergola selber bauen – Schritt für Schritt
Mit einer Pergola setzt Du im Garten ein schönes gestalterisches Element, das zum Beispiel Terrassen, Essplätze oder Gartenwege stilvoll überspannen kann. Pergolen sind im Handel als Bausätze in den verschiedensten Materialien, Formen und Größen erhältlich. Mit unserer nachfolgenden Schritt-für-Schritt-Anleitung kannst Du eine Pergola mit etwas handwerklichem Geschick jedoch auch komplett selbst bauen.
Vor dem Bau – vom Wunsch zum konkreten Plan
Bevor Du mit der konkreten Bauplanung Deiner Pergola beginnst, solltest Du Dir Gedanken über Größe, Design und Nutzung der Pergola machen. Beim Design wird für selbst gebaute Pergolen aus Holz meist die klassische Form aus Holzpfeilern, Traghölzern, Pfetten (Querbalken) und Dachsparren gewählt. Du kannst aber ebenso eine Pergola mit Rundbögen, zusätzlichen Rankhilfen oder einem seitlichen Windschutz bauen. Die gewünschte Nutzung der Pergola sollte ebenfalls in die gewählte Bauform einfließen. Wenn Du zum Beispiel die Pergola lediglich zur Zierde errichten möchtest, kann die Form schmaler gehalten werden, da in die Pergola einwachsende Kletterpflanzen so keinen Einfluss auf die Nutzbarkeit des Innenraums haben. Eine gewünschte Berankung mit Rosen erfordert meist zusätzliche Rankgitter, während Pflanzen wie Knöterich, Efeu und Wein auch ohne diese auskommen.
Auswahl und Imprägnierung des Holzes
Damit Du möglichst lange Freude an Deiner Pergola hast, solltest Du nur qualitativ hochwertiges Holz für den Bau verwenden. Ganz frisches oder stark rissiges Holz ist als Bauholz generell ungeeignet. Ein günstiges Baumaterial ist Fichten- und Kiefernholz. Diese Hölzer sollten am besten kesseldruckimprägniert sein. Eine höhere Tragefähigkeit und Widerstandsfähigkeit gegenüber Schädlingen weist Lärchenholz auf. Als Luxusbauholz biete sich das sehr witterungs- und schädlingsbeständige Teakholz an. Dieses Tropenholz ist im Vergleich zu heimischen Hölzern allerdings deutlich teurer. Vor allem nicht imprägniertes Kiefern- und Fichtenholz solltest Du vor dem Verbau mehrfach gründlich mit geeignetem Holzschutz behandeln, da eine berankte Pergola und die Auflagepunkte der Balken nach dem Aufbau der Pergola kaum mehr zugänglich sind.
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Klassische Holzpergola selber bauen – Schritt für Schritt
Die folgende Schritt-für-Schritt-Anleitung bezieht sich auf die Grundform einer klassischen Holzpergola aus Kanthölzern:
Schritt 1: Zeichnung/Statik
- Eine Zeichnung kann sehr hilfreich für weitere Schritte sein
Fertige vor Baubeginn eine Zeichnung der gewünschten Pergola mit Größenangaben an. Anhand der Zeichnung lässt sich der Materialbedarf für die Pergola bestimmen. Außerdem hilft die Zeichnung, beim eigentlichen Bau den Überblick zu behalten. Es kann angebracht sein, die Statik Deiner Pergola von einem Statiker berechnen oder prüfen zu lassen. Dies gilt wegen möglicher Schneelasten besonders, wenn Du die Pergola mit einem geschlossenen Dach versehen möchtest.
Schritt 2: Materialeinkauf
Hagebau bieten für Holz einen Zuschnittservice an. Für Deine Holzpergola benötigst Du folgende Baumaterialien:
- Kanthölzer für Pfeiler und Querbalken (Stärke mindestens 10 x 10 cm), Länge Pfosten ca. 2,10 m
- Holzbalken oder dickere Holzlatten für Sparren des Dachs
- Schrauben und Bolzen
- Montagebleche- und Montagewinkel
- Beton für Fundamente
- U-Pfostenträger/Pfostenschuhe für Pfeiler
Schritt 3: Werkzeug bereitlegen
Für den Bau der Pergola benötigst Du folgendes Werkzeug:
- Bohrmaschine mit Holzbohrern
- Akkuschrauber
- Säge
- Schraubzwingen
- Schraubendreher
- Zollstock, Bleistift
- Wasserwaage
Schritt 4: Fundamente errichten
- Betonfundament gegen Sturm und Wetter errichten
Damit Deine Pergola Stürmen trotzen kann und kein Sicherheitsrisiko darstellt, müssen die Pfeiler der Pergola möglichst in Betonfundamenten verankert werden. Dazu legst Du am besten Punktfundamente mit Seitenmaßen von ca. 35 x 35 cm an. Um Frostsicherheit zu gewährleisten, sollten die Fundamente 80 cm in den Boden reichen. Der Abstand der Fundamente zueinander richtet sich nach dem Abstand der Pfeiler. Diesen kannst Du in gewissen Grenzen individuell festlegen. Allerdings gefährdet ein zu großer Abstand die Statik Deiner Pergola. In der Praxis hat sich ein Abstand von 2,50 m bewährt.
Schritt 5: U-Pfostenträger einsetzen
- Holz vor feuchten Erdboden schützen
In den noch weichen Beton der Fundamente setzt Du U-Pfostenträger oder Pfostenschuhe ein. Dies hält die Holzpfeiler vom feuchten Erdboden fern und sorgt für einen sicheren Stand. Nach dem Einsetzen der Pfostenträger sollte der Beton einige Tage aushärten.
Schritt 6: Pfeiler setzen
- Achte auf präzise Arbeit
Veranker die Pfeiler mit Bolzen und Muttern stabil in den Pfostenträgern. Arbeite bei der Ausrichtung der Pfeiler mit einer Wasserwaage und einem Helfer. Schief gesetzte Pfeiler lassen sich später nur noch schlecht korrigieren. Die untere Schnittkante der Pfeiler ist später nicht mehr zugänglich und sollte daher vor dem Einsetzen der Pfeiler in die Pfostenträger gründlich mit Holzschutz imprägniert werden.
Schritt 7: Querbalken (Pfetten) montieren
- Überblattung stabilisiert die Pergola
Verschraube die Querbalken mit Montagewinkeln und Montageblechen an den Pfeilern. Wenn Du Querbalken verlängern musst, muss die Verbindungsstelle aus Stabilitätsgründen möglichst über einem Pfosten liegen. Außerdem sollte die Verbindungsstelle durch eine Überblattung stabilisiert werden. Eine Überblattung erreichst Du, indem Du aus den Querbalken an den Enden jeweils ein 5 cm tiefes Stück auf der halben Balkenstärke aussägst. Die Enden der Querbalken schiebst Du dann mit den ausgesägten Enden ineinander.
Schritt 8: Dachsparren montieren
- Am besten mit Einsenkunge montieren
- Von unten verschrauben
Für die Dachsparren solltest Du aus Statik- und Ästhetikgründen dünneres Material als für Pfeiler und Querbalken verwenden. Die Dachsparren werden in einem Abstand von ca. 80 cm hochkant auf den Querbalken montiert. Zur Befestigung der Sparren kannst Du Montagewinkel verwenden. Im Handel sind aber auch spezielle Sparrenanker verfügbar. Eine schönere Optik und zusätzliche Stabilität erreichst Du durch eine leichte Einsenkung der Sparren in die Querbalken. Dazu sägst Du aus den Sparren eine ca. 2 cm tiefe Einsenkung (große Kerbe) in der Breite der Querbalken heraus. Bei einer Einsenkung empfiehlt sich eine Verschraubung der Sparren von unten.
Schritt 9: Windschutz oder Rankgitter montieren (optional)
- Vorsicht bei Sturmböen
Einen seitlichen Windschutz kannst Du einfach mit Schrauben an den Pfosten der Pergola fixieren. Ein Windschutz kann durch die große Oberfläche allerdings bei Sturm große Windlasten erzeugen. Dies muss bei der Planung und Statik der Pergola berücksichtigt werden. Zusätzliche Rankgitter an den Pfeilern lassen sich ebenfalls leicht mit Schrauben montieren. Die klassische Optik der Pergola wird durch Rankgitter jedoch oft gestört.