Laminat verlegen Anleitung

Laminat selbst verlegen – Die Schritt-für-Schritt-Anleitung

Laminat ist nicht nur robust und pflegeleicht, sondern bietet auch den Vorteil, fußwarm zu sein – im Gegensatz zu kalten Fliesen. Das leicht federnde Material schont zudem Deine Gelenke beim Gehen. Mit unseren Tipps und der verständlichen Schritt-für-Schritt-Anleitung gelingt es Dir als Heimwerker im Handumdrehen, Laminat selbst zu verlegen.

Laminatmenge berechnen

Die benötigte Quadratmetermenge Laminat berechnest Du ganz einfach, indem Du die Seitenlängen Deines Raums miteinander multiplizierst.
Beispiel: Ein Raum mit Seitenlängen von 4 x 5 Metern benötigt 20 Laminat. Zusätzlich solltest Du etwa 10% als Reserve für Verschnitt einkalkulieren.
Bei unserem Beispiel wären das ca. 2 m² extra. So bist Du auf der sicheren Seite und hast genug Material, um auch eventuelle Fehler oder unvorhergesehene Anpassungen auszugleichen.

Wichtiges Zusatzmaterial

Neben dem eigentlichen Laminat benötigst Du auch einiges an Zubehör:

  • Ausgleichsmasse: Zum Ausgleichen von Unebenheiten im Fußboden empfiehlt sich eine schnell trocknende Ausgleichsmasse.
  • Dampfsperre: Gegen aufsteigende Feuchtigkeit und zur Vermeidung von Schimmelbildung ist eine Dampfsperre unter dem Laminat empfehlenswert.
  • Trittschalldämmung: Zur Reduzierung von Trittschall sollte eine geeignete Trittschalldämmung, wie beispielsweise eine spezielle Schaumstoffunterlage oder Wellpappe, verlegt werden.
  • Sockelleisten: Für einen optisch ansprechenden Abschluss des Laminats an den Wänden sollten Sockelleisten angebracht werden.
  • Übergangsprofile: Um den Übergang des Laminatbodens zu anderen Räumen oder zum Flur zu schützen, sind stabile Türleisten aus Metall oder Kunststoff empfehlenswert.

Mit diesen Materialien bist Du bestens ausgestattet, um Dein Laminat professionell und langlebig zu verlegen.

Laminat Raumtemperatur annehmen lassen

Bevor Du mit dem Verlegen des Laminats beginnst, sollte sich das gekaufte Laminat an die örtliche Raumtemperatur und Luftfeuchtigkeit anpassen. Dieser Prozess kann bei großen Laminatstapeln bis zu 48 Stunden dauern. Durch die Angleichung werden spätere Spannungen im Laminatboden und die Bildung von Kondenswasser an den Laminatpaneelen verhindert.

Besonders wichtig ist dieser Schritt, wenn das Laminat aus einem kühlen Lagerhaus geliefert wurde oder während des Transports ausgekühlt ist. Lagere das Laminat in dem Raum, in dem es verlegt werden soll, und stelle sicher, dass die Pakete flach und nicht gestapelt liegen, um eine gleichmäßige Anpassung zu gewährleisten. So verhinderst Du spätere Probleme wie Verformungen oder Fugenbildung und sorgst für ein optimales Verlegeergebnis.


Laminat verlegen: Schritt-für-Schritt-Anleitung

Schritt 1: Untergrund vorbereiten

  • Unebenheiten ausbessern

Der Untergrund für Laminat sollte möglichst eben sein, um ein optimales Ergebnis zu erzielen. Kleine Unebenheiten im Boden lassen sich mit Ausgleichsmasse glätten. Bei stark unebenen Böden empfiehlt sich das Gießen einer Estrichschicht, um eine stabile und ebene Basis zu schaffen.

Um zu überprüfen, ob der Untergrund eben ist, kannst Du eine Richtlatte oder eine lange Wasserwaage verwenden. Lege die Richtlatte an verschiedenen Stellen des Bodens an und prüfe, ob Lücken oder Erhebungen sichtbar sind.

Textile Untergründe wie Teppichböden sind zum Verlegen von Laminatboden grundsätzlich nicht geeignet, da sie zu weich sind und nachgeben. Diese sollten entfernt werden, bevor Du mit der Verlegung des Laminats beginnst.

Ein ebener Untergrund sorgt dafür, dass das Laminat gleichmäßig aufliegt, wodurch das Risiko von Beschädigungen und Verschleiß minimiert wird. So stellst Du sicher, dass Dein Laminatboden langlebig und optisch ansprechend bleibt.

Untergrund vorbereiten

Schritt 2: Feuchtigkeitssperre und Schalldämmung verlegen

  • Dampfsperre und Trittschalldämmung sind unverzichtbar

Sobald die Ausgleichsmasse bzw. der Estrich vollständig trocken und ausgehärtet sind, beginnst Du mit der Verlegung der Dampfsperre und der Trittschalldämmung.

  1. Dampfsperre verlegen: Verlege eine Dampfsperre aus Kunststofffolie (PE-Folie) auf dem gesamten Fußboden. Die Bahnen sollten sich um etwa 20 cm überlappen und die überlappenden Bereiche mit einem speziellen Klebeband fixiert werden. Achte darauf, dass die Dampfsperre auch an den Wänden einige Zentimeter hochsteht, um einen vollständigen Schutz gegen aufsteigende Feuchtigkeit zu gewährleisten.

  2. Trittschalldämmung verlegen: Auf der verlegten Dampfsperre bringst Du nun die Trittschalldämmung an. Dies kann eine spezielle Schaumstoffunterlage, Kork oder Wellpappe sein. Achte darauf, dass die Trittschalldämmung lückenlos verlegt wird, um eine optimale Schalldämmung zu erreichen. Schneide die Dämmung passgenau zu und achte darauf, dass sie nicht überlappt.

Diese beiden Schritte sind entscheidend, um Feuchtigkeitsschäden zu verhindern und den Gehkomfort sowie die Schallisolierung des Laminatbodens zu verbessern. So bereitest Du den Untergrund optimal für die Verlegung des Laminats vor.

Feuchtigkeitssperre und Schalldämmung verlegen

Schritt 3: Laminat verlegen

    Abstand zur Wand einhalten

    1. Vorbereitung: Beginne in einer Zimmerecke und richte die ersten Paneele parallel zur längsten Wand aus. Dabei sollte die Seite mit der Nut zur Wand zeigen. Um spätere Dehnungsbewegungen des Laminats auszugleichen, ist ein Abstand von 10 bis 15 mm zu den Wänden einzuhalten. Verwende dafür Abstandskeile.

    2. Paneele zusammenfügen: Klicke die weiteren Paneele der ersten Reihe ineinander. Nutze für das Zusammenfügen der Paneele Fäustel, Schlagholz und Zugeisen. Das Schlagholz schützt die Kanten der Paneele vor Beschädigungen, während der Fäustel und das Zugeisen das feste Ineinanderklicken erleichtern.

    3. Paneele anpassen: Das Paneel am Anfang und Ende einer Reihe wird mit dem Schlageisen eingefügt. Schneide das letzte Paneel der Reihe auf die passende Länge zu und füge es mit dem Schlageisen in die Reihe ein.

    4. Neue Reihen beginnen: Beginne jede neue Laminatreihe stets mit dem abgesägten Stück der vorherigen Reihe. Dies sorgt für weniger Verschnitt und eine stabilere Verlegung. Achte darauf, dass die Fugen der Paneele nie direkt untereinanderliegen, um eine höhere Stabilität zu gewährleisten. Ein Versatz von mindestens 30 cm zwischen den Fugen der Paneele wird empfohlen.

    Tipps für die Verlegung

    • Regelmäßig überprüfen: Kontrolliere regelmäßig mit einer Wasserwaage, ob die Paneele gerade verlegt werden.
    • Paneele anpassen: Bei Heizungsrohren oder Türrahmen können spezielle Aussparungen erforderlich sein. Plane diese sorgfältig und schneide die Paneele passgenau zu.
    • Letzte Reihe einpassen: Die letzte Reihe muss oft in der Breite angepasst werden. Miss den verbleibenden Abstand zur Wand und berücksichtige den Dehnungsabstand. Schneide die Paneele entsprechend zu und füge sie mit dem Zugeisen ein.

    Mit diesen Schritten und Tipps gelingt es Dir, das Laminat professionell und stabil zu verlegen, sodass es lange haltbar und optisch ansprechend bleibt.


    Schritt 4: Fuß- und Türleisten anbringen

    Sockelleisten montieren

    1. Sockelleisten auswählen: Wähle Sockelleisten, die farblich und stilistisch zum verlegten Laminat passen. Es gibt verschiedene Montagearten, die Du je nach Vorlieben und Wandbeschaffenheit wählen kannst.

    2. Sockelleisten befestigen:

      • Mit Nagelstiften: Befestige die Sockelleisten mit kleinen Nagelstiften direkt an der Wand. Achte darauf, die Nägel gleichmäßig zu verteilen, um eine stabile Befestigung zu gewährleisten.
      • Mit Clipsystem: Alternativ kannst Du Sockelleisten mit einem Clipsystem anbringen. Diese Methode ermöglicht eine einfache Demontage bei Renovierungen oder Reinigungsarbeiten.
    Fuß und Türleisten anbringen

    Laminat an kniffligen Stellen verlegen

    Heizungsrohre, zu lange Türzargen und andere schwierige Stellen können beim Verlegen von Laminat eine Herausforderung sein. Mit den nachfolgenden Tricks lassen sich aber auch diese kniffligen Stellen einfach meistern:

    Türzargen und Türen kürzen

    Türzargen, die bis zum Boden reichen, kannst Du ganz einfach auf die gewünschte Länge kürzen:

    1. Türzarge kürzen: Nimm ein Stück Laminat als Maß und lege es an die Türzarge an. Mit einer feinen Säge kürzt Du die zu lange Türzarge so, dass das Laminatpaneel später darunter geschoben werden kann. Dies sorgt für einen ordentlichen Abschluss.
    2. Tür anpassen: Durch das Verlegen des Laminats erhöht sich die Bodenhöhe des Raums. Sollten die Türen danach nicht mehr richtig schließen, kannst Du die Tür etwas anheben, indem Du Unterlegscheiben auf die Türzapfen aufsteckst. Dies sorgt dafür, dass die Tür wieder reibungslos öffnet und schließt.

    Übergänge zu anderen Bodenbelägen

    Im Handel sind Bodenprofile in verschiedensten Materialien und Ausführungen erhältlich. Damit lassen sich Übergänge zu anderen Bodenbelägen und Räumen elegant abdecken:

    1. Übergangsprofile wählen: Wähle ein Übergangsprofil, das zu den angrenzenden Bodenbelägen passt.
    2. Profil montieren: Befestige das Übergangsprofil gemäß den Herstelleranweisungen. Dies sorgt für einen sauberen und sicheren Übergang zwischen unterschiedlichen Bodenbelägen.

    Aussparungen an Heizungsrohren

    Heizungsrohre sind oft eine Herausforderung beim Laminatverlegen. Mit der richtigen Technik lassen sich jedoch auch diese Stellen sauber meistern:

    1. Aussparung messen: Miss den Durchmesser des Heizungsrohrs und übertrage ihn auf das Laminatpaneel.
    2. Bohrung vornehmen: Bohre die Aussparung für das Rohr mit einem großen Bohrer aus. Berücksichtige dabei eine umlaufende Dehnungsfuge von ca. 1 mm.
    3. Paneel zuschneiden: Schneide das Paneel vom Rand bis zur Bohrung mit einer Stichsäge durch. Dies ermöglicht das Einsetzen des Paneels um das Rohr herum.
    4. Stück wieder einsetzen: Nach dem Einsetzen des Paneels wird das ausgesägte Stück von hinten wieder in die Lücke gesteckt und gegebenenfalls fixiert.

    Weitere Tipps für knifflige Stellen

    Ecken und Kanten

    1. Exakte Messungen: Ecken und Kanten erfordern präzises Messen und Schneiden. Nimm Dir Zeit, um die Maße der betreffenden Stellen genau zu ermitteln.
    2. Schablonen nutzen: Für komplizierte Ecken oder unregelmäßige Formen kannst Du Schablonen aus Pappe oder Papier anfertigen. Diese erleichtern das Übertragen der genauen Maße auf das Laminatpaneel.

    Türen und Türrahmen

    1. Türrahmen anpassen: Manchmal ist es notwendig, den Türrahmen zu kürzen. Lege ein Stück Laminat mit darunterliegender Trittschalldämmung vor den Türrahmen und markiere die Schnittlinie. Schneide den Türrahmen dann vorsichtig mit einer feinen Säge ab.
    2. Laminat unter den Türrahmen schieben: Nach dem Kürzen des Türrahmens schiebst Du das Laminatpaneel darunter, um einen sauberen und nahtlosen Abschluss zu erzielen.

    Heizkörpernischen

    1. Nischen ausmessen: Bei Heizkörpernischen misst Du die Tiefe und Breite der Nische genau aus.
    2. Paneele zuschneiden: Schneide die Laminatpaneele so zu, dass sie perfekt in die Nische passen. Achte darauf, eine Dehnungsfuge von ca. 1 mm rund um die Paneele zu lassen.

    Abschlussleisten und Abdeckungen

    1. Abschlussleisten anbringen: Nach dem Verlegen des Laminats und der Sockelleisten solltest Du auch Abschlussleisten an Kanten und Übergängen anbringen. Diese sorgen für eine saubere Optik und schützen die Kanten des Laminats.
    2. Abdeckungen für Heizungsrohre: Verwende spezielle Abdeckungen für Heizungsrohre, um die Aussparungen zu verdecken und eine ansprechende Optik zu gewährleisten.

    Durch sorgfältiges Arbeiten und die Beachtung dieser Tipps kannst Du sicherstellen, dass auch die kniffligsten Stellen beim Laminatverlegen professionell und sauber aussehen. So erreichst Du ein perfektes Ergebnis, auf das Du stolz sein kannst.