Laminat selbst verlegen – Schritt für Schritt Anleitung
Laminat lässt sich gut reinigen und ist sehr robust. Im Gegensatz zu Fliesen sind Fußböden aus Laminat fußwarm und durch das leicht nachgebende Material werden Deine Gelenke beim Laufen geschont. Mit unseren Tipps und der leicht verständlichen Schritt-für-Schritt-Anleitung kannst Du Laminat als Heimwerker leicht selbst verlegen.
Inhaltsverzeichnis
- Benötigtes Werkzeug
- Laminatmenge berechnen
- Wichtiges Zusatzmaterial
- Laminat Raumtemperatur annehmen lassen
- Untergrund vorbereiten
- Feuchtigkeitssperre und Schalldämmung verlegen
- Laminat verlegen
- Fuß und Türleisten anbringen
- Laminat an kniffligen Stellen verlegen
Benötigtes Werkzeug
- Laminatschneider
- Feinsäge
- Spachtel
- Hammer
- Schere
- Schraubendreher
- Zollstock
- Zugeisen
- Schlagholz
- Richtlatte
Laminatmenge berechnen
Die benötigte Quadratmetermenge berechnest Du einfach, indem Du die Seitenlängen Deines Raums miteinander multiplizierst. Beispiel: Ein Raum mit Seitenlängen von 4 x 5 m benötigt 20 m² Laminat. Gib zu der errechneten Menge eine Reserve von ca. 2 m² für Verschnitt hinzu.
Wichtiges Zusatzmaterial
Neben dem eigentlichen Laminat benötigst Du einiges an Zubehör, zum Ausgleichen von Unebenheiten im Fußboden eine schnell trocknende Ausgleichsmasse. Gegen aufsteigende Feuchtigkeit und zur Vermeidung von Schimmelbildung ist eine Parkettunterlage empfehlenswert. Zur Trittschalldämmung sollte zum Beispiel zusätzlich eine Schicht Wellpappe eingebracht werden. Für einen optisch schönen Abschluss des Laminats an den Wänden ist das Anbringen von Sockelleisten zu empfehlen. Um den Übergang des Laminatbodens zu anderen Räumen oder zum Flur zu schützen, sind stabile Türleisten aus Metall oder Kunststoff empfehlenswert.
Laminat Raumtemperatur annehmen lassen
Bevor Du mit dem Verlegen des Laminats beginnst, sollte sich das gekaufte Laminat an die örtliche Raumtemperatur und Luftfeuchtigkeit angleichen. Dieser Prozess kann bei großen Laminatstapeln bis zu 48 Stunden dauern. Durch die Angleichung werden spätere Spannungen im Laminatboden und die Bildung von Kondenswasser an den Laminatpaneelen verhindert. Dieser Effekt kann besonders auftreten, wenn das Laminat aus einem kühlen Lagerhaus geliefert wurde oder während des Transports ausgekühlt ist.
Laminat verlegen: Schritt-für-Schritt-Anleitung
Schritt 1: Untergrund vorbereiten
- Unebenheiten ausbessern
Der Untergrund für Laminat sollte möglichst eben sein. Kleine Unebenheiten im Boden lassen sich mit Ausgleichsmasse glätten. Bei sehr unebenen Böden ist das Gießen einer Estrichschicht empfehlenswert. Ob der Untergrund eben ist, kannst Du mit einer Richtlatte prüfen. Textile Untergründe wie Teppichböden sind zum Verlegen von Laminatboden grundsätzlich nicht geeignet.
Schritt 2: Feuchtigkeitssperre und Schalldämmung verlegen
- Dampfsperre und Trittschalldämmung sind unverzichtbar
Sind Ausgleichsmasse bzw. Estrich vollkommen trocken und ausgehärtet, verlegst Du auf dem Fußboden eine Dampfsperre aus Kunststoff. Auf dieser Feuchtigkeitssperre wird eine Trittschalldämmung verlegt.
Schritt 3: Laminat verlegen
- Abstand zur Wand einhalten
- Fäustel, Schlagholz und Zugeisen zum Zusammenfügen nutzen
Richte die ersten Paneele parallel zur Wand aus. Dabei zeigt die Seite mit der Nut zur Wand. Zu den Wänden sollte ein Abstand von 10 bis 15 mm eingehalten werden (siehe 3.1). Klicke die weiteren Paneele ineinander. Fäustel, Schlagholz und Zugeisen erleichtern das Zusammenfügen der Paneele. Das Paneel am Anfang und Ende einer Reihe wird mit dem Schlageisen eingefügt. Mit dem Verlegen solltest Du in einer Zimmerecke beginnen. Beginnen eine neue Laminatreihe stets mit dem abgesägten Stück der vorherigen Reihe. Aus Gründen der Stabilität sollten Fugen der Paneele nie direkt untereinanderliegen (siehe 3.2).
3.1 Abstand zur Wand
3.2 Stabilität der Paneele
Schritt 4: Fuß und Türleisten anbringen
- Sockelleisten mit geeigneter Montageart passend zum Laminat auswählen
Sockelleisten kannst Du mit kleinen Nagelstiften an der Wand befestigen. Übergangsprofile werden mit Dübeln und Schrauben in Betonböden verankert. Bei Holzböden kannst Du Holzschrauben verwenden.
Laminat an kniffligen Stellen verlegen
Heizungsrohre, zu lange Türzargen und andere schwierige Stellen können beim Verlegen von Laminat eine Herausforderung sein. Mit den nachfolgenden Tricks lassen sich aber auch diese kniffligen Stellen einfach meistern:
- Türzargen und Türen kürzen: Türzargen, die bis zum Boden reichen, kannst Du ganz einfach auf die gewünschte Länge kürzen. Dazu nimmst Du ein Stück Laminat als Maß und sägst mit einer feinen Säge die zu lange Türzarge ab. Nun kannst Du das Laminatpaneel ganz einfach unter die Zarge schieben und erhälst so einen ordentlichen Abschluss. Durch das Verlegen des Laminats erhöht sich die Bodenhöhe des Raums. Teilweise schließen Türen danach nicht mehr richtig. Du kannst die Tür etwas anheben, indem Du Unterlegscheiben auf die Türzapfen aufsteckst.
- Übergänge zu anderen Bodenbelegen: Im Handel sind Profilschienen in verschiedensten Materialien und Ausführungen erhältlich. Damit lassen sich Übergänge zu anderen Bodenbelägen und Räumen abdecken.
- Aussparungen an Heizungsrohren: Heizungsrohre werden durch Abmessen des Durchmessers auf das Laminatpaneel übertragen. Die Aussparung für das Rohr plus einer umlaufenden Dehnungsfuge von ca. 1 mm kannst Du mit einem großen Bohrer ausbohren. Danach entfernst Du das Stück Laminat bis zur Wand mit einer Stichsäge. Nach dem Einsetzen der Paneele wird das ausgesägte Stück von hinten wieder in die Lücke gesteckt.