Kaminverkleidung: Das sind die Profi-Tricks
Du planst eine individuelle Kaminverkleidung und überlegst, was es dabei zu beachten gibt? Wir klären auf – und zeigen Dir, wie Du Deinen Kamin dekorativ und den Sicherheitsstandards entsprechend verkleidest.
Schritt 1: Auswahl des passenden Materials
- Diese Materialien kommen für die Verkleidung in Frage
Für welches Material Du Dich bei der Kamin-Verkleidung entscheidest, ist Geschmackssache . Beton kommt hier ebenso infrage wie Keramik oder eine Natursteinimitation. Naturstein eignet sich zum Beispiel hervorragend für Räume mit gefliestem Boden. Nur auf eines musst Du in jedem Fall achten: Das Material muss unbedingt feuerfest sein, damit Du es für die Verkleidung verwenden darfst. Soll es Beton sein, greifst Du am besten zu einem Porenbeton. Dieser isoliert die Wärme hervorragend und bietet den Vorteil, dass er sich einfach und sehr präzise zuschneiden lässt.
In optischer Hinsicht ist es wichtig, dass das gewählte Material zur Umgebung des Kamins passt. Die Verkleidung sollte mit dem Material und der Farbe der Wände und des Bodens harmonieren und im Idealfall eine Einheit bilden. Du möchtest, dass der Kamin im Gegenteil hervorsticht und den Mittelpunkt des Zimmers bildet? Dann eignen sich Materialien wie Marmor hervorragend. Wer auf ein enges Budget achten muss, sollte sich bei den vielen verfügbaren Kunststeinen umsehen. Hier findest Du etliche Farbvarianten vor passend für jeden Raum.
Für das Mauern der Kaminverkleidung benötigst Du zwei Komponenten: Mörtel und Spachtelmasse auf Acrylbasis. Den Mörtel verwendest Du für die Verbindung der Einzelteile der Verkleidung, Acryl kommt dann für das Verfugen zum Einsatz.
Schritt 2: Den Mörtel anrühren
- Auf das Mischverhältnis des Herstellers achten
Bevor Du mit den Arbeiten an der Verkleidung beginnen kannst, musst Du den Mörtel anrühren. In der Praxis empfiehlt sich ein Dünnbettmörtel , der sich einfach verarbeiten lässt. Greif hier am besten zu einer fertigen Mischung , dann gelingt das Anrühren problemlos.
Halte Dich an die Angaben des Herstellers auf der Packung und nimm einen Eimer oder Kübel zur Hand, in dem Du die Masse umrühren kannst. In der Regel musst Du so lange Wasser zum Gemisch hinzugeben, bis sich eine pastöse Konsistenz ergibt. Gib das Wasser nur langsam hinzu und taste Dich an das richtige Mischungsverhältnis heran. Ist der Mörtel einmal korrekt angerührt, hast Du relativ lange Zeit, diesen zu verarbeiten.
Schritt 3: Verkleidungsteile zuschneiden
- Winkelschleifer mit Diamantscheibe nutzen
- Trick: Wasser auf Platten geben
Wenn Du keinen fertigen Komplettsatz verwendest, mit dem Du Deinen Kamin verkleiden kanst, musst Du das Verkleidungsmaterial zuerst zuschneiden.
Für das Zuschneiden der Platten greifst Du zu einem Winkelschleifer mit Diamantscheibe. Damit fällt es Dir besonders leicht, die Platten ohne Absplitterungen an den Kanten zu trennen. Vermiss vor dieser Arbeit genau die Größe Deines Kamins und schneide dann passende Elemente für alle Seiten zu. Wenn Du möchtest, kannst Du Wasser auf die Platten geben, um der Staubentwicklung beim Schneiden entgegenzuwirken.
Schritt 4: Die Verkleidung anbringen
- Sorgfältig arbeiten und Trockenzeiten beachten
Nun kommen wir zum wichtigsten Arbeitsschritt, dem Anbringen der Verkleidungsteile. Nimm Dir hierfür Zeit und arbeite genau, schließlich soll sich am Ende eine schöne Optik ergeben und kein schief verkleideter Kamin.
Setz nacheinander die einzelnen Verkleidungsteile auf dem Sockel am Kamin an und verbinde jeweils zwei Teile mit dem bereits angerührten Mörtel. Bei der Verarbeitung des Mörtels werden sich Überstände ergeben, die Du mit einer Kelle einfach abziehen kannst. Denk daran, dass der Mörtel unbedingt lange genug aushärten muss, bevor Du weitere Arbeiten am Kamin vornimmst. Wenigstens zwei Stunden muss der Mörtel in jedem Fall aushärten. Seine vollständige Härte erreicht der Mörtel übrigens erst später nach dem Anzünden des Kamins durch die entstehende Hitze.
Schritt 5: Verkleidungsteile verfugen
- Empfohlen: Sprachtelmasse auf Acrylbasis
- Aufwertung mit einem Schleifpapier möglich
Um das Eindringen von Feuchtigkeit zu verhindern und der Oberfläche der Kaminverkleidung eine glattere, attraktivere Optik zu verschaffen, musst Du die einzelnen Elemente verfugen. Wie oben empfohlen, solltest Du hierfür Acryl verwenden, möglich ist aber auch die Verwendung von Silikon. Silikon hat allerdings den Nachteil, dass Du die Verkleidung nicht sofort überstreichen kannst.
Bei den meisten Spachtelmassen liegt praktischerweise bereits ein passender Plastikspachtel bei. Wenn Du größere Flächen bearbeiten möchtest und ein etwas professionelleres Werkzeug bevorzugst, greif zu einer Glättkelle.
Arbeite die Masse möglichst tief in die Fugen hinein, damit diese tatsächlich vollständig aufgefüllt sind. Nimmst Du zu wenig Material, ergeben sich sonst nach dem Trocknen Einbuchtungen in den Fugen. In einem solchen Fall musst Du den Arbeitsschritt wiederholen.
Ist das Fugenmaterial gründlich ausgehärtet, kannst Du noch einmal mit einem möglichst feinen Schleifpapier über die betroffenen Stellen gehen, um das Erscheinungsbild der Fugen zu verbessern.
Schritt 6: Verkleidungselemente verputzen
Du bist nun fast fertig. Ein abschließender Arbeitsschritt fehlt aber noch. Die Kaminofen-Verkleidung muss nun gründlich verputzt werden, wodurch die Optik noch einmal eine deutliche Aufwertung erfährt.
Das Verputzen gestaltet sich in der Praxis unkompliziert. Du benötigst nur einen passenden Kaminputz, der den hohen Temperaturen in der Nähe der Feuerstelle standhalten kann. Mit einer Putzkelle verteilst Du den Putz gleichmäßig auf der gesamten Oberfläche. Wenn Du möchtest, kannst Du Putzträger wie etwa Latexgewebe oder Panzer-Vlies einarbeiten. Damit verhilfst Du dem Putz zu einer höheren Rissfestigkeit.
Mit dieser Schritt-für-Schritt-Anleitung errichtest Du in kürzester Zeit Deine neue Kaminverkleidung. Du möchtest Deinen Kamin zusätzlich mit einem Funkenschutz versehen? Entsprechende Komponenten und das Werkzeug, mit dem Du einen Kamin selber bauen kannst, findest Du in unserem Onlineangebot. Auch bei der Lagerung des Kaminholzes können wir helfen. So findest Du bei uns Kaminholzregale sowohl für innen als auch für außen.
