Holz fräsen – Schritt für Schritt
Wenn es um die Bearbeitung von Holz geht, zeigt die Fräse, was sie kann. Wie Du mit dem Werkzeug im Handumdrehen eine Nut fräst, zeigen wir Dir mit dieser Schritt-für-Schritt-Anleitung
Materialliste
- Das Werkstück
- Ein Fräsgerät
- einen Bleistift
- einen Zollstock, ein Lineal oder einen Winkel
- mindestens zwei Schraubzwingen oder Klemmen
Inhaltsverzeichnis
- Richtig fräsen
- Anzeichnen der Nut
- Befestigung des Werkstücks
- Auswahl des Fräsaufsatzes
- Fräsen mit Anschlagbrettern
Wie fräse ich richtig?
Wenn Du Holz mit einer Oberfräse bearbeiten möchtest, solltest Du auf die Qualität der Fräsaufsätze achten. Kugelgelagerte Fräser haben den Vorteil, dass sie keine Brandspuren am Holz hinterlassen. Entscheidest Du Dich für einen hartmetallbestückten Fräser, bietet dieser Gewähr, dass Du neben Weichholz auch Hartholz und sogar Aluminium oder Plexiglas damit bearbeiten kannst. Fräser mit einem Schaftdurchmesser von 8 Millimetern haben gegenüber dünneren Modellen den Vorteil einer größeren Laufruhe. Möchtest Du eine Nut fräsen, hast Du die Wahl zwischen Fräsaufsätzen mit verschiedenen Durchmessern. Möchtest Du eine Kante fräsen, hast Du die Wahl zwischen verschiedenen Kantenmustern, die ein Fräsaufsatz erzeugt. Vorteilhaft für die Fräsarbeiten ist ein Frästisch, an dem Du die Fräsmaschine von unten befestigst und das Werkstück von oben am Fräskopf entlang führen kannst.
Eine Nut in Holz fräsen – Schritt für Schritt
Vor dem Beginn der Arbeiten solltest Du darauf achten, die folgenden Grundregeln für das Fräsen zu berücksichtigen:
- Nur scharfe und unbeschädigte Fräser verwenden.
- Der Schaft des Fräsers muss die Tiefe der Spannzange vollständig ausfüllen.
- Das Werkstück muss festgespannt oder am befestigten Fräsgerät entlanggeführt werden.
- Immer das Werkstück gegen die Laufrichtung des Fräsers führen.
- Möglichst große Werkstücke fräsen und später zersägen.
- Zuerst das Fräsergebnis einer Probefräsung kontrollieren.
Schritt 1: Anzeichnen der Nut auf dem Werkstück
- Vorbehandlung und Markierung
Bevor Du mit dem Fräsen beginnst, solltest Du das Brett zunächst mit einem Schleifgerät grob vorschleifen, um die Passform nicht durch einen starken Nachschliff zu gefährden. Zeichne nun mit dem Bleistift und mithilfe eines Lineals, Winkels oder Zollstocks die exakte Position der Nut auf das Werkstück – und zwar die obere und die untere Kante der Nut mit jeweils einem Strich. Verwende einen Frästisch, sodass Du das Brett umgekehrt über den Fräskopf führst, solltest Du die Markierung auch auf der Unterseite des Holzes vornehmen.
Schritt 2: Befestigung des Werkstücks
- Vorsicht vor Abdrücken durch die Klemmzangen
- Vor- und Nachteile eines Frästisches
Wenn Du mit der Oberfräse eine Nut in ein Brett fräsen möchtest und nicht über einen Frästisch verfügst, musst Du die Oberfräse über das Werkstück führen. Es ist daher notwendig, dass sich das Brett während des Fräsens nicht verschiebt. Dazu kann eine rutschfeste Unterlage beitragen. Für mehr Sicherheit solltest Du das Brett jedoch mit Klemmzwingen am Arbeitstisch fixieren. Schraubzwingen sind eine Alternative, können sich jedoch durch die beim Fräsvorgang entstehende Vibration lösen und es käme zu einem ungenauen Arbeitsergebnis.
Damit die Klemme keinen Abdruck im Holz hinterlässt, solltest Du kleine Holz- oder Kartonplättchen dazwischen legen. Verwende einen Frästisch, unter dem die Fräse befestigt ist, sodass nur der Fräskopf herausschaut, führ das zu bearbeitende Brett am Fräsaufsatz entlang.
Die Arbeit mit einem Frästisch bietet den Vorteil, dass die Maschine sicher befestigt ist und sich dadurch Ungenauigkeiten beim Fräsen vermeiden lassen. Gleichzeitig siehst Du aber den Schnitt im Fall einer Nut nicht, weil Du das Brett mit der zu fräsenden Seite nach unten über den Fräsaufsatz führst. Du musst daher die spätere Nut sehr genau auch auf der Unterseite oder an der Stirnseite des Holzbretts markieren.
Schritt 3: Auswahl des Fräsaufsatzes zum Holz fräsen
- Bei breiter Nut ist mehrfaches Fräsen notwendig
Bevor Du mit der Arbeit beginnst, musst Du einen passenden Fräser auswählen. Für die Erstellung von Nuten stehen Dir Nutfräser mit verschiedenen Durchmessern zur Verfügung, sodass Du schmale und breite Nuten schneiden kannst. Für sehr breite Nuten musst Du den Fräser mehrmals an der markierten Stelle entlangführen. Diese Methode schont zudem den Holzfräser. Stell die Drehzahl der Oberfräse auf das Material Deines Werkstücks und die Größe des Fräsers ein. Anschließend musst Du die gewünschte Frästiefe einstellen. Beachte dabei, dass sehr tiefe Nuten möglichst in mehreren Arbeitsgängen hergestellt werden, um den Fräskopf zu schonen. Berücksichtige dabei auch die Schnittgeschwindkeit, also die Geschwindigkeit mit der der Span ausgehoben wird.
Schritt 4: Richtig fräsen mit Anschlagbrettern
- Präzisere Arbeit mit Anschlagbrettern
Du hast zwar die Möglichkeit, bei freihändiger Führung der Oberfräse mithilfe des Parallelanschlags eine genaue Führung einzustellen, noch exakter aber wird die Nut, wenn Du zwei Anschlagbretter verwendest. Die Bretter sollten eine Stärke von etwa 12 Millimetern haben. Spann je ein Brett mit Schraubzwingen an der Oberkante und der Unterkante der eingezeichneten Nut auf das Werkstück.
Führ nun die Fräse an den Kanten der aufgespannten Bretter entlang durch das Werkstück. Diese Methode bietet gleichzeitig den Vorteil, dass die aufgespannten Anschlagbretter Dich vor umherfliegenden Spänen schützt. Verwende einen Frästisch, begrenz den Anschlag durch ein Brett, das Du so auf den Frästisch spannst, dass Du das Werkstück genau daran entlang führen kannst.