Mit Hochdruck optimal reinigen: Hochdruckreiniger im Vergleich
Der Hochdruckreiniger gehört zu den Alleskönnern unter den Reinigungsgeräten. Ihre Terrasse und die Gebäudefassade befreien Sie mit seiner Hilfe von Moos, Sie entfernen Verschmutzungen vom Bürgersteig und bereiten den Swimmingpool für die Sommersaison vor. Doch welcher Hochdruckreiniger in welcher Leistungsklasse und mit welcher Ausstattung ist der richtige für Sie? Diese Fragen und viele weitere beantwortet der Ratgeber.
Inhaltsverzeichnis
- Funktion des Reinigers im Überblick
- Die wichtigsten Auswahlkriterien
- Elektro- oder Benzinantrieb?
- Heißwasser-Hochdruckreiniger
- Zusetzen von Reinigungsmitteln
- Zubehör im Überblick
- Lautstärke
- Anschlüsse
- Qualitätskriterien
- Schutzkleidung
Wie funktioniert ein Hochdruckreiniger?
Der Hochdruckreiniger setzt aus einem Schlauch zugeleitetes Wasser unter hohen Druck und gibt es über einen Hochdruckschlauch wieder ab. Über die Sprühlanze öffnet und schließt der Anwender ein Ventil und steuert so die abgegebene Wassermenge. Den Aufbau des Wasserdrucks übernimmt bei den meisten Modellen eine elektrisch betriebene Kolbenpumpe. Auf dem Markt sind auch Hochleistungsmodelle mit Verbrennungsmotor zu finden. Die Reinigungsmittel sind in einem separaten Tank untergebracht, die Zuführung zum Hochdruckstrahl erfolgt automatisch. Einige Hochdruckreiniger können das Wasser zusätzlich aufheizen, um die Reinigungsleistung zu erhöhen.
Welche Reinigungsarbeiten kann ich mit dem Hochdruckreiniger erledigen?
Hochdruckreiniger kommen im privaten und im gewerblichen Bereich zum Einsatz. Häufige Verwendung finden die Geräte für die Reinigung von Terrassen und Wegen. Moos, Algen und Verfärbungen lassen sich mit dem Hochdruckstrahl ohne großen Aufwand und zuverlässig entfernen. Damit bekommen Sie Pflastersteine ebenso wie Beton oder Ihre Gartenmöbel sauber. Bemooste Dächer und Gartenzäune reinigen Sie ebenfalls mit dem Hochdruckreiniger. Sind Ihre Fahrräder oder das Auto verschmutzt, können Sie hier vorsichtig mit dem Hochdruckreiniger arbeiten. Betriebe nutzen ihre Hochdruckreiniger für die Reinigung von Maschinen, Fahrzeugen und Produktionsstätten.
Woran erkenne ich, ob der Wasserstrahl den richtigen Druck hat?
Wenn Sie die Stärke des Strahls vor der Verwendung testen möchten, können Sie zum Beispiel überprüfen, ob der Strahl Ihre alten Gartenmöbel aufraut.
Bei der Verwendung von Hochdruckreinigern gilt es einiges zu berücksichtigen. So sollte immer ein gewisser Abstand zum zu reinigenden Objekt eingehalten werden. Andernfalls könnten empfindliche Oberflächen beschädigt werden. Reifen tragen zum Beispiel bei einem zu hohen Druckstrahl unter Umständen einen Defekt davon. Halten Sie deshalb beim Abspritzen einen großen Abstand ein. Die elektrischen Komponenten an einem E-Bike sowie die Ketten und Achslager sollten Sie auf keinen Fall dem direkten Strahl aus dem Hochdruckreiniger aussetzen. Asbesthaltige Materialien wie etwa Eternit dürfen grundsätzlich nicht mit dem Hochdruckreiniger behandelt werden, da hier herumfliegende Fasern entstehen könnten.
Wie finde ich einen passenden Hochdruckreiniger? Die wichtigsten Auswahlkriterien im Überblick
Um sich bei der Auswahl eines Hochdruckreinigers besser orientieren zu können, finden Sie hier die ausschlaggebenden Kaufkriterien übersichtlich aufgeführt. Folgende Leistungsparameter sind entscheidend:
Maximaldruck
Der maximale Wasserdruck ist der wichtigste Leistungsparameter für Hochdruckreiniger. Hartnäckige Verschmutzungen lassen sich nur mit einem Wasserstrahl mit ausreichendem Druck entfernen. An Gartenmöbeln anhaftende Erde lässt sich mit einem geringen Druck lösen. Bei den im Swimmingpool abgelagerten Algen sieht es allerdings schon ganz anders aus.
- Gehen Sie bei Einsteigergeräten von einem Druck von etwa 120 Bar aus. Für die meisten alltäglichen Reinigungsarbeiten sollte das bereits ausreichend sein.
- In der Mittelklasse erreichen die Geräte dann bereits 160 Bar.
- Geräte für den professionellen Bereich erreichen mehr als 160 Bar. Hier ist dann von Höchstdruckreinigern die Rede, eine Verwendung ist nur mit spezieller Schutzkleidung erlaubt.
Wenn Sie von einem Höchstmaß an Flexibilität profitieren möchten, sollten Sie auf einen hohen Druck achten. Die Härte des Strahls können Sie übrigens bei den meisten Geräten am Strahlrohr verstellen und bei der Reinigung von empfindlichen Gegenständen etwas verringern.
Fördermenge
Die Fördermenge gibt an, wie viele Liter pro Stunde dem Reiniger zugeführt werden. Die Fördermenge ist damit ein wichtiger Indikator für die Reinigungsleistung.
- In den unteren Preisklassen liegt die Fördermenge bei etwa 350 Litern pro Stunde.
- Möchten Sie Gegenstände mit hohem Verschmutzungsgrad reinigen, sollten es bereits 600 Liter pro Stunde sein.
Schwemmleistung
Die Schwemmleistung ist von der Fördermenge zu unterscheiden und gibt den maximalen Wasserausstoß pro Minute an. Die Schwemmleistung muss ausreichend hoch sein, sodass der Reiniger den entfernten Schmutz auch schnell genug wegspülen kann.
- Für den Heimanwender sollten 6 Liter pro Minute ausreichend sein.
- Profis hingegen benötigen Geräte mit einer Schwemmleistung ab 10 Litern in der Minute.
Motorleistung
Die Fördermenge und die Schwemmleistung sind bei einem Hochdruckreiniger direkt von der Motorleistung abhängig.
- Einsteigergeräte haben hier bereits 1.500 Watt zu bieten.
- Profigeräte hingegen warten mit einer Leistung von etwa 3.000 Watt auf.
Entscheiden Sie sich für ein Modell mit Benzinantrieb, haben selbst Einsteigermodelle bereits eine Leistung von 3 Kilowatt.
Motordrehzahl
Je niedriger die maximale Motordrehzahl ausfällt, desto leiser kann der Hochdruckreingier agieren. Die Motorleistung hängt hingegen nicht von der Motordrehzahl ab. Ein leistungsfähiger Hochdruckreiniger kann also durchaus leise sein.
Worin unterscheiden sich Elektro- und Benzinantriebe?
Die meisten Hochdruckreingier auf dem Markt verfügen über einen Elektromotor.
- Vorteile: Benzin müssen Sie hier nicht nachfüllen und das Motoröl muss nicht ausgewechselt werden. Weiterhin spielen Abgase keine Rolle, weshalb Hochdruckreiniger mit Elektromotor auch in Innenräumen eingesetzt werden können.
- Nachteile: Ein Stromanschluss oder ein Generator muss jedoch vorhanden sein. Zudem stört das Netzkabel bei der Arbeit mit dem Hochdruckreiniger. Weiterhin stellt die Kombination von Wasser und Strom immer ein gewisses Risiko dar. So könnte Wasser zum Beispiel in die Kupplungen von Verlängerungskabeln eindringen.
Hochdruckreiniger mit Benzinantrieb finden meist im professionellen Bereich Verwendung.
- Vorteile: Bei Benzinmotoren sind Sie vom Stromanschuss unabhängig. Die Leistung der Geräte fällt in der Regel deutlich höher aus. Elektromotoren sind ohne Starkstromanschluss auf 3.500 Watt Leistung begrenzt, bei Benzinmotoren hingegen besteht keine Leistungsbegrenzung.
- Nachteile: Die Motoren sind allerdings schwerer, es werden Emissionen erzeugt und diese Hochdruckreiniger arbeiten in der Regel lauter.
Welche Vorteile bieten die Heißwasser-Hochdruckreiniger?
Heißwasser-Hochdruckreiniger erhitzen das Wasser vor der Abgabe. Bei öligen und fettigen Verschmutzungen ist das ein echter Vorteil, diese lösen sich nun deutlich leichter. Denken Sie daran, dass die Erhitzung des Wassers viel Energie verbraucht. Zudem sind Heißwasser-Hochdruckreiniger deutlich teurer. Normalerweise sind diese Modelle für Reinigungsarbeiten im häuslichen Bereich nicht erforderlich.
Warum sollte ich Reinigungsmittel zusetzen?
Einige Hochdruckreiniger sind mit einem Vorratstank für Reinigungsflüssigkeiten ausgestattet. Damit lassen sich fetthaltige Verschmutzungen besser lösen. Besonders hoch fällt die Wirkung aus, wenn die Reinigungsmittel in einem Heißwasser-Hochdruckreiniger verwendet werden.
Tipp:
Das Reinigungsmittel muss für die hohen Temperaturen ausgelegt sein.
Reinigungsmittel können schädliche Wirkungen auf Gewässer, Pflanzen oder Bodenorganismen haben. Häufig ist die zusätzliche Leistung durch das Reinigungsmittel gar nicht erforderlich.
Welches Zubehör ist für Hochdruckreiniger verfügbar?
Sie können für Ihren Hochdruckreiniger nie genug Düsen und Aufsätze haben. Diese verschaffen Ihnen die erforderliche Flexibilität bei der Reinigung von verschiedenen Flächen und Materialien. Wichtig sind zum Beispiel die folgenden Zubehörteile:
- Punktstrahldüse
- Flachstrahldüse
- rotierende Dreckfräse
- Flächenreiniger
- Spezialbürsten für die Autowäsche
Häufig gehört zum Lieferumfang der Hochdruckreingier auch ein passendes Reinigungsmittel, das genau auf das Gerät abgestimmt ist.
Wie laut können Hochdruckreiniger werden?
Ihrem Nachbarn wird es vermutlich nicht gefallen, wenn Sie an einem lauen Sommerabend mit einem akustisch aufdringlichen Hochdruckreiniger unterwegs sind. Für Sie selbst kann ein lautes Gerät übrigens ebenfalls zu einer Belastung geraten. Die Schallemission des Hochdruckreinigers sollte daher möglichst gering ausfallen. Die entsprechenden Angaben werden in dB (Dezibel) vorgenommen. Annehmbare Werte liegen zum Beispiel bei 80 bis 85 dB.
Worauf gilt es bei den Anschlüssen zu achten?
Natürlich müssen die Anschlüsse des Hochdruckreinigers zu Ihrem Gartenschlauch passen. Klären Sie die Kompatibilitätsfragen unbedingt, noch bevor Sie sich für ein Modell entscheiden. Sonst müssen Sie mit einem hohen Aufwand für die Installation neuer Kupplungen rechnen.
Ihre Wasserversorgung muss zudem in der Lage sein, die maximale Fördermenge des Hochdruckreinigers erreichen zu können. Das sollte bei der zentralen Wasserversorgung immer der Fall sein. Bei einer eigenen Wasserversorgung könnte die Förderpumpe in einigen Fällen zu schwach sein.
Welches sind die wichtigsten Qualitätskriterien für Hochdruckreiniger?
Mangelhaft verarbeitete Hochdruckreiniger stellen ein Sicherheitsrisiko dar und können häufig schon nach wenigen Stunden der Verwendung verschlissen sein. Hier gilt es auf Markenprodukte zu setzen, die sich im praktischen Einsatz bewährt haben. Meiden Sie hingegen No-Name-Produkte.
- Entscheidend ist die Qualität der Pumpe und des Ventilgehäuses. Messing und Edelstahl sollten hier Verwendung finden. Typisch für günstige Geräte ist der Einsatz von Kunststoff. Hochwertig konstruierte Hochdruckreingier haben ein Gewicht von über 15 Kilogramm. Heben Sie den Hochdruckreiniger also einmal an, um zu prüfen, ob viel Plastik verbaut ist.
- Wichtig ist auch ein stabiler und gleichzeitig ausreichend flexibler Hochdruckschlauch. Billige Schläuche knicken schnell ab. Eine Verstärkung mit Stahlgewebe kann das zuverlässig verhindern.
- Zudem sind Kupplungen mit einer hohen Dichtigkeit zu beachten. Sollten diese Kupplungen von Anfang an nicht fest sitzen, sollten Sie von dem Gerät vielleicht lieber Abstand nehmen.
Welche Schutzkleidung soll ich anziehen?
Legen Sie bei der Verwendung des Hochdruckreinigers Wert auf Ihre Sicherheit und tragen Sie eine geeignete Schutzkleidung. Gefahren drohen zum Beispiel durch aufgewirbelte Holzsplitter oder Kunststoffteile und auch schnell herumfliegender Sand kann schmerzhaft sein. Zur Grundausstattung gehört eine Schutzbrille. Weist der Hochdruckreiniger eine hohe Schallemission auf, sollten Sie einen Gehörschutz tragen. Einen Schutz für die Beine und die Füße in Form von Arbeitshosen und Sicherheitsschuhen benötigen Sie nur dann, wenn das Modell mit einem sehr hohen Druck arbeitet. Seien Sie vorsichtig bei Heißwasser-Hochdruckreinigern. Diese erhitzen das Wasser häufig auf über 100 Grad Celsius.