Gewächshaus im Garten

Das richtige Gewächshaus für Deinen Garten – Beratung vor dem Kauf

Du bist passionierter Hobbygärtner und ziehst viele Pflanzen selbst vor? Du wünschst Dir exotische Exemplare im eigenen Garten oder ziehst Dein Gemüse selbst? Dann ist ein Gewächshaus ideal, denn damit verlängerst Du die Pflanzperiode und schaffsst einen frostsicheren Platz für empfindliche Pflanzenarten. Die Auswahl bei den Gewächshäusern ist groß – für jeden Einsatzzweck gibt es eine passende Lösung. Hier erfährst Du, welches Gewächshaus zu Deinem Garten und Deinen Wünschen passt und worauf es bei der Auswahl ankommt.

Inhaltsverzeichnis

    1. Was soll das Gewächshaus leisten?
    2. Gewächshaus-Varianten: Vorteile und Nachteile
    3. Freistehende massive Gewächshäuser
    4. Mobile Gewächshäuser
    5. Anlehngewächshäuser
    6. Gewächshäuser für Balkon & Terrasse
    7. Baugenehmigung erforderlich?
    8. Wintervorbereitungen
    9. Kübelpflanzen überwintern
    10. Gewächshaus heizen?
    11. Gewächshauszubehör

Was soll das Gewächshaus leisten?

Gewächshäuser sind in vielen Größen und Ausführungen erhältlich. Deshalb ist es wichtig, sich vor dem Erwerb genau zu überlegen, welchem Einsatzzweck es dienen soll. Auch der Preis spielt eine nicht unerhebliche Rolle.

Hobbygärtner, die empfindliche oder exotische Pflanzen pflegen möchten, geben gern etwas mehr aus. Wenn Du Dich oder Deine Familie hingegen mit Gemüse selbst versorgen willst, ist eine Kosten-Nutzen-Rechnung empfehlenswert.

Die folgenden Fragen helfen dabei, Deine individuellen Rahmenbedingungen zu ermitteln:

  • Wie groß soll das Gewächshaus sein?
  • Hast Du genügend Platz, um die Längsseiten von Ost nach West auszurichten?
  • Möchtest Du Dein Gewächshaus ganzjährig nutzen?
  • Welche Pflanzen möchtest Du anbauen?
  • Soll das Gewächshaus auch als Wintergarten dienen?
  • Soll es ein echtes Glashaus werden oder kann die Verkleidung aus Kunststoff bestehen?
  • Sollen Beete im Gewächshaus angelegt werden? Oder ziehst Du Deine Pflanzen in Schalen, Kübeln und Töpfen?
  • Benötigst Du Hängeplätze für Ampelpflanzen oder Regale für Topfpflanzen?
Mini Geschächshaus mit Pflanzen

Welcher Gewächshaustyp?

Die folgende Tabelle gibt einen ersten Überblick über die verschiedenen Gewächshausarten:

Gewächshaustyp

Einsatzzweck

Vorteile

Nachteile

freistehendes, massives Gewächshaus

für alle Pflanzen geeignet; ganzjährig nutzbar

gute Dämmeigenschaften; Beheizung möglich; als Wintergarten nutzbar

Platzbedarf; komplizierter Aufbau; Anschaffungskosten

Anlehngewächshaus

für alle Pflanzen geeignet; ganzjährig nutzbar

nutzt die Wärme der Hauswand; gute Dämmeigenschaften; beheizbar

Platzbedarf; anspruchsvoller Aufbau; Anschaffungskosten

Frühbeet

Vorziehen von Pflanzen

geringer Platzbedarf; einfacher Aufbau; kostengünstig

im Winter nicht nutzbar; wenig Fläche; nur für kleine Pflanzen geeignet

Foliengewächshaus

schützt vor Wind und Regen

günstig; mittelschwerer Aufbau; leicht zu versetzen

nicht wintertauglich

Folientunnel

schützt vor Wind und Regen

günstig; einfacher Aufbau; leicht zu versetzen

nicht wintertauglich

Freistehende, massive Gewächshäuser – die Klassiker im Garten

Mit einem Gewächshaus ist die Assoziation eines Glashauses fest verbunden. Heutzutage hat das Glas Konkurrenz bekommen: Du hast die Wahl zwischen der klassischen Verglasung und modernen Hohlkammerplatten aus Polyurethan. Der Rahmen moderner Gewächshäuser besteht in der Regel aus Aluminium. Das Metall ist von Natur aus rostfrei und witterungsbeständig. Als Eindeckung sind folgende Varianten möglich:

Material

Vorteile

Nachteile

Glas

hohe Transparenz; unempfindlich gegen Kratzer; leicht zu reinigen; schirmt UV-Strahlung weitgehend ab (kein Sonnenbrand); heizt das Innere schnell auf

Bruchempfindlichkeit; hohes Eigengewicht; Dämmeigenschaften ohne Doppelverglasung gering

Kunststoff-Hohlkammerplatten

leicht; bruchfest; hohe Lichtausbeute; leicht zu ersetzen

milchige Struktur

Wie dick sollte das Glas sein?

Wenn Du ein Glasgewächshaus bevorzugst, wähle am besten ein Modell mit Sicherheitsglas. So senkst Du die Verletzungsgefahr bei Glasbruch deutlich. Die Mindestglasstärke sollte 3 Millimeter betragen. Möchtest Du das Gewächshaus auch im Winter nutzen, ist eine Doppelverglasung sinnvoll – leider deutlich zu Lasten von Gewicht und Preis.

Dachformen für einen optimalen Komfort

Das klassische Gewächshaus verfügt über ein Spitzdach, von Experten Satteldach genannt. Diese Dachform fügt sich harmonisch in die Bebauung ein und bietet viel Platz für Hängeampeln. Zudem lässt sie Schnee einfach abrutschen und sorgt für einen guten Lichteinfall.

Einige Gewächshäuser mit Kunststoffverkleidung und viele Foliengewächshäuser haben ein Runddach. Hier nutzt Du den Platz über Kopf noch besser aus. Zudem ist ein gewölbtes Dach sehr windfest und Schnee rutscht hier ebenfalls einfach ab.

Welche Dachneigung ist empfehlenswert?

Die Neigung der Sonneneinstrahlung verändert sich über das Jahr. Für eine optimale Lichtausbeute in hiesigen Breiten empfehlen Fachleute eine Dachneigung von etwa 26 Grad.

Fundament – einen festen Stand sichern

Gerüst und Verkleidung eines massiven Gewächshauses bringen ein ziemliches Gewicht mit sich. Damit das Gebäude über die Jahre nicht einseitig absinkt, ist ein Fundament unerlässlich. Ein einfaches Plattenfundament ist aufgrund des hohen Gewichts eines Gewächshauses nicht geeignet. Du hast die Wahl zwischen einem Streifenfundament und einem Punktfundament:

Streifenfundament: Hier bildet das Fundament einen Rahmen, auf dem die Außenwände des Gewächshauses platziert sind. Damit das Fundament dauerhaft hält und frostsicher ist, plane am besten eine Tiefe von 80 cm ein.

Punktfundament: Hier werden Betonpfeiler gegossen, die genau unter den tragenden Balken des Gewächshauses liegen. Der Vorteil liegt im geringeren Verbrauch an Beton.

Wann wird das Fundament gelegt?

Lege das Fundament rechtzeitig vor dem Aufbau des Gewächshauses an. Der Beton benötigt einige Zeit zum Aushärten.


Hier erfährst Du, wie Du ein Fundament einfach selbst baust. Auch zum professionellen Gewächshausaufbau haben wir eine Anleitung für Dich. Wenn Du die Montage des Gewächshauses lieber Profis überlassen möchten, buchst Du bei der Bestellung den Aufbauservice einfach dazu.

Belüftung & Bewässerung – Pflanzenpflege mit System

An sonnigen Tagen steigen die Temperaturen in einem Gewächshaus schnell an. Zudem erhöht sich die Luftfeuchtigkeit deutlich. Die extremen Temperaturen sind für viele Pflanzen zu viel des Guten und die hohe Luftfeuchtigkeit fördert die Ausbreitung von Schimmel. Deshalb ist es wichtig, das Gewächshaus ausreichend zu belüften. Die Belüftung erfolgt in der Regel über das Dach.

Gibt es automatische Gewächshausbelüfter?

Automatische Gewächshausbelüfter reagieren auf den steigenden Druck im Inneren und öffnen die Lüftungsklappen im Gewächshausdach ohne elektrischen Antrieb. Lüfte das Gewächshaus zusätzlich einmal täglich gründlich durch.


Schattiergewebe
an den Treibhauswänden verringert die Sonneneinstrahlung und die Temperatur. Das ist vor allem bei empfindlichen Pflanzen wie Tomaten oder Paprika empfehlenswert.

Hohe Temperaturen im Gewächshaus in Kombination mit fehlendem Regen sorgen für einen starken Wasserbedarf. Denke daran, die Feuchtigkeit der Erde täglich zu kontrollieren und die Pflanzen bei Bedarf zu gießen. Für größere Gewächshäuser ist es sinnvoll, eine automatische Bewässerungsanlage in Form von Tropf- oder Sprühregnern oder Sprühverneblern zu installieren.

Eine Alternative zum klassischen Gewächshaus bietet bei wenig Platz im Garten das Frühbeet. In diesen Anzuchtbeeten gewinnst Du etwa vier Wochen Zeitvorsprung, da Du Pflanzen und Gemüse bereits ab Ende Februar, spätestens ab Mitte März geschützt vorziehen kannst.

Mobile Gewächshäuser – leicht und günstig

Foliengewächshäuser wie Tomatengewächshäuser oder Folientunnel sind günstig in der Anschaffung und leicht zu errichten. Die Gerüste sind zumeist einfache Stecksysteme, die schnell aufgebaut und am Ende der Saison wieder abgebaut werden und im Keller oder im Gartenhaus einfach einzulagern sind.

Die robusten Folien schützen die Pflanzen vor Wind und Nässe, ein Zuviel an UV-Strahlung wird abgehalten. Mobile Gewächshäuser stellst Du ohne Fundament auf der Erde oder auf der Terrasse auf. Folientunnel werden in die Erde gesteckt, um ausreichend Halt zu bekommen.

Ein Foliengewächshaus oder ein Folientunnel stellt die ideale Lösung dar, wenn Du Pflanzen vorziehen möchtest. Auch für den Anbau von Tomaten, die Regen und Wind wenig schätzen, sind diese leichten Modelle sehr empfehlenswert.

Gewächshaus Plane

Wie die Ernte vor Schäden schützen?

Foliengewächshäuser schützen auch vor Schäden durch Hagelschlag, vor Vogelfraß oder Vogelkot.

Anlehngewächshäuser – die Wärme des Hauses nutzen

Anlehngewächshäuser werden, wie es der Name bereits vermuten lässt, an eine bestehende Wand angebaut. Damit gewinnen die Modelle viel Stabilität.

Besonders geeignet ist die Platzierung an einer Südwand, da sich die gespeicherte Sonnenwärme des Tages im Gewächshaus ausbreiten kann und starke Temperaturabfälle in der Nacht verhindert. Steht eine Hauswand zur Verfügung, dann nutze sie! Ein Teil der Wärme in beheizten Räumen entweicht immer durch die Wand. Dadurch profitiert das Anlehngewächshaus mehr als bei einer Aufstellung an einer Mauer oder der Garagenwand.

Welche Modelle sind besonders windfest?

Leichte Gewächshäuser aus Aluminium und Kunststoffplatten halten Stürmen nicht lange stand. Entscheide Dich in windreichen Regionen nach Möglichkeit für ein Anlehngewächshaus. Auch manches Foliengewächshaus lässt sich mit Schlaufen am Mauerwerk befestigen.


Zum Sortiment

Balkon & Terrasse – Gewächshäuser für wenig Platz

Kleine Foliengewächshäuser oder Anlehngewächshäuser passen nicht nur in den Garten. Sie ermöglichen auch den Gemüseanbau und das Vorziehen von Sommerpflanzen auf Terrasse und Balkon. Geschützt vor Wind und Regen ziehst Du aromatische Tomaten, würzige Paprika oder knackige Gurken damit auf engstem Raum.

Lassen sich alle Gemüsearten gemeinsam in einem Gewächshaus ziehen?

Möchtest Du Tomaten und Gurken anbauen, nutzt Du besser zwei kleine Gewächshäuser. Diese beiden Arten wachsen nicht gut in direkter Nähe.


Auf dem Balkon oder auf der Terrasse ziehst Du die Pflanzen einfach in Schalen und Kübeln. Möchtest Du viele kleine Pflanzen kultivieren, greife auf eine Blumentreppe zurück. So nutzt Du die Höhe des Gewächshauses optimal aus.

Was ist bei einem Gewächshaus auf dem Balkon zu beachten?

In windgeschützten Ecken auf Balkon oder Terrasse heizt sich das Gewächshaus schnell auf. Achte auf eine ausreichende Belüftung, denn Pflanzen mögen zwar Wärme, aber gestaute Hitze tut ihnen nicht gut.

Baugenehmigung erforderlich? – Rechtliches zum Gewächshaus

Gewächshäuser im eigenen Garten können Ärger bereiten, wenn der Bau genehmigungspflichtig ist und keine Baugenehmigung vorliegt. Leider sind die Bauordnungen der Länder nicht einheitlich gefasst. Der örtliche Bebauungsplan der Gemeinde kann weitere Einschränkungen hinsichtlich der Größe, der erlaubten Bauhöhe oder des Mindestabstandes zum Nachbargrundstück enthalten.

  • In der Regel sind Kleingewächshäuser bis zu einer Fläche von 30 Quadratmetern genehmigungsfrei.
  • Feuerstätten zur Beheizung oder Aufenthaltsräume im Gewächshaus sind ohne Baugenehmigung nicht erlaubt.
Kugelschreiber in Hand

Wer hilft bei Fragen zur Baugenehmigung?

Hole im Zweifelsfall noch vor dem ersten Spatenstich eine Auskunft der zuständigen Baubehörde ein. Ist keine Baugenehmigung erforderlich, lasse Dir diese Erklärung schriftlich geben. So erhält Dein Gewächshaus in jedem Fall Bestandsschutz.


Auch wenn der Bau eines Gewächshauses im eigenen Garten rechtlich keinen Einschränkungen unterliegt, sprich vorher mit Deinem Nachbarn. So vermeidest Du Streitigkeiten. Häufig genügt bereits die Einbeziehung der benachbarten Grundstücksbesitzer oder eine kleine Planänderung, um Akzeptanz für das Vorhaben zu erreichen.

Gutes Verhältnis zur Nachbarschaft pflegen

Schenke Deinen Nachbarn einige vorgezogene Pflanzen oder Tomaten aus eigener Ernte – sie werden Dein Gewächshaus schnell zu schätzen wissen.

Wintervorbereitungen: Gewächshaus winterfest machen

Ebenso wie der Garten benötigt ein Gewächshaus Pflege und Wartung, auch wenn Du das Haus im Winter nicht nutzt. Möchtest Du empfindliche Kübelpflanzen unter Glas überwintern, sind diese Maßnahmen wichtig, um optimale Bedingungen zu schaffen. Mit unseren Tipps und Tricks hältst Du Dein Gewächshaus in Schuss und wirst viele Jahre Freude an dem praktischen Glashaus haben.

Schritt 1: Kontrolle der Verglasung

Prüfe alle Segmente der Verkleidung auf Risse, Sprünge oder Löcher. Beschädigte Echtglasscheiben können bei Kälte zersplittern.
Risse und Löcher in der Kunststoffeindeckung bieten Schlupflöcher für Nager, die die gemäßigten Temperaturen im Gewächshaus schätzen und sich häuslich einrichten. Selbst in einem ungeheizten Gewächshaus bleibt das Klima milder als im ungeschützten Freiland.

Schritt 2: Dichtungen prüfen

Im Gewächshaus gibt es Dichtungen an den Fenstern und Türen sowie an den einzelnen Segmenten der Eindeckung. Defekte Dichtungen lassen Kälte und Nässe eindringen und erhöhen die Heizkosten. Bei einer Glaseindeckung kann der Wind instabile Scheiben zerbrechen.

Schritt 3: Schäden reparieren

Nachdem Du Dir einen Überblick über mögliche Schäden verschafft hast, führe die entsprechenden Reparaturen aus.

  • Hohlkammerplatten schneidest Du einfach mit einer Säge zu, um schadhafte Stellen an der Eindeckung zu ersetzen.
  • Glas ist schwerer zu verarbeiten. Bestelle bereits zugeschnittene Scheiben passender Größe beim Hersteller Deines Gewächshauses oder bei einem Glaser.
  • Einfach zu verarbeitende, selbstklebende Gummidichtungen sind als Zubehör speziell für Gewächshäuser erhältlich.

Gewächshaus im Schnee

Schritt 4: Gewächshaus reinigen

Kurze Tage, wenig Sonne und der Winkel der Sonneneinstrahlung mindern in der dunklen Jahreszeit die Lichtausbeute. Säubere gründlich alle Scheiben des Gewächshauses, um möglichst viel Licht ins Innere gelangen zu lassen. Saubere Scheiben verringern außerdem das Problem einer möglichen Algenbildung an Glas und Dichtung.

Schritt 5: Gewächshaus isolieren

Möchtest Du Kübelpflanzen im Gewächshaus überwintern lassen oder während der kalten Jahreszeit robuste Wintersorten wie Feldsalat, Spinat, winterharte Kopfsalate oder Endivien im Gewächshaus stehen haben, empfiehlt sich eine isolierende Schutzschicht am Gewächshaus.

So schützt Du empfindliche mediterrane Pflanzen vor Frost und verlängerst die Erntesaison Deines Wintergemüses:

Die einfachste Lösung bietet Luftpolsterfolie. Sie hat gute isolierende Eigenschaften und lässt relativ viel Licht passieren. Innen angebracht hält die Luftpolsterfolie besonders gut. Allerdings kann es zur Bildung von Kondenswasser kommen, das zur Algenbildung an den Scheiben führt. Außen angebracht gibt es dieses Problem nicht. Dafür musst Du die Folie häufiger ersetzen, weil sie der Witterung nur bedingt standhält.

Schritt 6: Lüften

Auch im Winter sorgen die höheren Temperaturen im Gewächshaus für eine hohe Luftfeuchtigkeit und die Bildung von Kondenswasser. Unter diesen Bedingungen fühlen sich Schimmelpilze wohl und vermehren sich. Lüfte Dein Gewächshaus daher regelmäßig. Falls Du nicht heizt, reicht ein Intervall von einigen Tagen. Ein beheiztes Gewächshaus benötigt hingegen täglich einen Luftwechsel.

Mobile Foliengewächshäuser werden am Ende der Saison einfach abgebaut und die Teile im Keller oder im Gartenhaus eingelagert. Dort liegen sie gut geschützt bis zu ihrer erneuten Verwendung im Frühling.

Gewächshaus wird zusammengeschraubt

Kübelpflanzen überwintern – empfindliche Sorten vor Frost schützen

Kübelpflanzen sind ein echter Blickfang im Eingangsbereich, auf der Terrasse, im Innenhof oder als schmucker Akzent im Garten. Allerdings sind die meisten dieser Pflanzen ursprünglich im mediterranen Raum, in Asien oder in Südamerika beheimatet. Während sie sich im Sommer hierzulande durchaus wohlfühlen, vertragen empfindliche Sorten den typischen mitteleuropäischen Winter ohne Schutzmaßnahmen nicht. Je nach Herkunft benötigen Exoten unterschiedliche Temperaturen im Gewächshaus:

Laubabwerfende Sorten

Sie befinden sich im Winter wie die heimischen Laubbäume in einer Vegetationsruhe. Hier ist der Lichtbedarf deutlich reduziert, Dünger ist nicht erforderlich. Auch das Gießen darf nur sparsam erfolgen. Typische Vertreter dieser Art sind unter anderem Geranien, Engelstrompeten, Granatapfel, Pfirsich und Wein. Eine Heizung ist nicht erforderlich. Die Temperaturen sollten lediglich im Plusbereich bleiben.

Immergrüne Sorten

Sie benötigen Licht um im Kalthaus zu überwintert. Denn sie betreiben auch im Winter Fotosynthese über das Blattgrün. Das Wachstum wird deutlich reduziert. Gieße nur mäßig, Dünger ist nicht erforderlich. Entferne vertrocknete Blätter und reagiere auf deutlichen Laubabwurf – ein Zeichen für falsche Temperaturen, zu wenig Wasser oder Schädlingsbefall. Oft treiben diese Pflanzen nach einem Laubabwurf verzögert aus. Sei geduldig! Zu den typischen Arten dieser Gruppe gehören unter anderem Olivenbäume, Jasmin, Oleander, Lorbeer und Kamelien.

Tropische Pflanzen

Tropische Pflanzen kannst Du in einem Gewächshaus ohne Heizung nicht überwintern. Diese Pflanzen benötigen in der Regel eine konstante Temperatur von etwa 15 Grad Celsius, um den Winter zu überstehen, denn sie legen keine Vegetationspause ein. Deshalb bleibt der Bedarf an Licht, Wasser und Dünger auch im Winterhalbjahr konstant hoch. Es besteht ein hohes Risiko für Schimmelbildung und Schädlingsbefall. Beobachte die Pflanzen genau und reagiere sofort auf auftretende Probleme. Zu den typischen Vertretern gehören unter anderem Zierbananen, Hibiskus und Bougainvillea.

Kübelpflanzen

Wie geht Gießen im Winter?

Gieße die Überwinterungsgäste am Morgen mit zimmerwarmem Wasser. So haben die Pflanzen während des wärmeren Tages ausreichend Zeit, die Flüssigkeit aufzunehmen.

Tipps und Tricks zur Überwinterung von Kübelpflanzen

Die Überwinterung von Kübelpflanzen im Gewächshaus stellt besondere Anforderungen. Beachte folgende Punkte:

In der Übergangszeit im Früh- und Spätwinter können die Temperaturen tagsüber schnell 15 Grad Celsius und mehr erreichen. Pflanzen in der Vegetationspause neigen dann zu einem verfrühten Austrieb. Die entstehenden Triebe sind meist lang, dünn und schwach und damit empfindlich für Schädlingsbefall. Deshalb ist es wichtig, die Temperatur im Gewächshaus zu kontrollieren und bei Bedarf die Lüftungsklappen zu öffnen.

Wie lassen sich Temperaturschwankungen im Gewächshaus vermeiden?

Überwinterst Du laubabwerfende Arten, kannst Du das Gewächshaus mit Beschattungsfolien abdecken, um große Temperaturschwankungen zu vermeiden. Bei blatttragenden Arten ist das ungünstig, da diese Pflanzen viel Licht benötigen.


  • Ermittle die idealen Temperaturen für Deine Pflanzen. Wenn Du viele verschiedene Arten pflegst, lege eine Temperatur fest, die den meisten Arten gerecht wird.

Welcher Kälteschutz ist für Kübelpflanzen optimal?

Wenn Du Kübelpflanzen in einem unbeheizten Gewächshaus überwinterst und starken Nachtfrost oder Dauerforst erwartest, packe die einzelnen Pflanzen vorübergehend in Schutzfolie ein. Die zusätzliche isolierende Schicht verhindert Frostschäden.

Gewächshaus heizen?

Du möchtest tropische Pflanzen im Gewächshaus überwintern oder ganzjährig Pflanzen ziehen? Dann ist eine Heizung im Gewächshaus unerlässlich. Das gilt auch für die Überwinterung von Kübelpflanzen in Phasen mit starkem Nachtfrost oder Dauerfrost. Folgende Heizsysteme stehen zur Wahl:

Bodenheizung

Das System funktioniert ähnlich wie eine Fußbodenheizung im Haus. Die Heizelemente arbeiten in 20 bis 30 Zentimeter Tiefe unter dem Gewächshausboden. Diese Variante ist empfehlenswert, wenn Du die Beete im Glashaus ganzjährig nutzen möchtest.

Vegetationsheizung

Hier führst Du das erwärmte Wasser in Kunststoffrohren in Wuchshöhe an den Pflanzen vorbei und sorgst so für warme Temperaturen direkt an den Blättern. Dieses System ist für Kübelpflanzen gut geeignet.

Raumheizung

Die Luft im gesamten Innenraum wird erwärmt. Nachteilig ist hier der Energieverlust durch aufsteigende Wärme.

Gewächshausheizung

Wie lässt sich Frost in ungeheizten Gewächshäusern verhindern?

Wenn Du relativ unempfindliche Pflanzen überwinterst, genügt ein sogenannter Frostwächter. Die kleinen Elektroheizungen springen automatisch an und sind sparsam im Verbrauch. Fehlt eine Stromquelle in der Nähe, sind kleine Petroleumbrenner eine Alternative. Hier musst Du die Temperatur allerdings selbst kontrollieren und bei Bedarf den Brenner zünden.

Elektroheizungen im Gewächshaus

Elektrische Heizelemente, Bodenheizmatten und Heizkabel sind besonders praktisch. Die Anschaffungskosten sind gering und die Installation lässt sich schnell erledigen. Ausstattungsmerkmale wie eine automatische An- und Abschaltung und ein genauer Temperaturfühler sorgen für effektives Heizverhalten. Gegen diese Variante spricht jedoch der hohe Strompreis und auch zur Überwinterung tropischer Pflanzen ist diese Lösung nicht empfehlenswert. Als Frostschutz spielt diese Technik ihre Vorteile dagegen voll aus.

Hausheizung als Gewächshausheizung

Eine wassergeführte Boden- oder Vegetationsheizung kannst Du an das Heizungssystem Deines Hauses anschließen. Wenn Du viele wertvolle Pflanzen pflegen und die Anlage viele Jahre nutzen möchtest, lohnen sich die vergleichsweise hohen Anschlusskosten durchaus – Du sparst in der Folge Energiekosten. Vergleiche  Angebote und stelle eine ausführliche Kosten-Nutzen-Rechnung auf, bevor Du Dich entscheidest.

Wie lässt sich der Energieverbrauch beim Heizen senken?

Denke beim Heizen des Gewächshauses stets auch an die Dämmung. Falls Dein Modell nicht über Doppelverglasung oder eine Eindeckung mit Hohlkammerplatten verfügt, stellt Luftpolsterfolie eine günstige und wirkungsvolle Lösung zur Dämmung dar.


Kohle- oder Holzheizungen spielen heutzutage kaum noch eine Rolle, die Temperatur lässt sich hier nur schlecht regeln. Zudem benötigst Du eine Abluftleitung für die Abgase und die Abnahme der Anlage durch den Schornsteinfeger ist Pflicht.

Gewächshauszubehör – Praktische und nützliche Helfer

Dein neues Gewächshaus lässt sich mit passendem Zubehör genau auf Deine Wünsche und die Bedürfnisse Deiner Pflanzen zuschneiden. Als besonders praktisch empfehlen wir folgendes Gewächshauszubehör:

Automatische Lüfter: Du benötigst keinen Stromanschluss, denn das Öl in den Kolben dehnt sich bei Hitze aus und hebt automatisch die Lüftungsklappen an.

Pflanztische:
Diese erleichtern deutlich die Arbeit beim Pikieren und Umpflanzen. Neben dem Vorteil des rückenfreundlichen Arbeitens sind zum Beispiel unsere weißen Pflanztische zusätzlich ein echter Hingucker.

Elektrische Frostwächter:
Die kleinen Geräte heizen automatisch, wenn die Temperatur im Gewächshaus einen kritischen Punkt unterschreitet.

Regale und Hängevorrichtungen:
Mit Pflanzampeln und Regalen schaffst Du mehr Fläche für kleinere Topfpflanzen.

Schattiergewebe, Schattiermatten und Schattierfarbe:
Diese Hilfsmittel verhindern zu hohe Temperaturen bei starker Sonneneinstrahlung.

Thermometer und Hygrometer:
Miss Temperatur und Luftfeuchte, um beste Bedingungen zu schaffen. Zusätzlich ist ein Bodenthermometer empfehlenswert.
Thermometer

Fazit

Für viele Hobbygärtner ist ein Gewächshaus eine sinnvolle Anschaffung. Das praktische Glashaus verlängert die Vegetationsperiode und erlaubt das Ziehen von empfindlichen Pflanzen. Es sorgt für eine reiche Gemüseernte und schafft einen idealen Ort für die Überwinterung von empfindlichen Kübelpflanzen.

Wichtig sind genaue Überlegungen zum geplanten Einsatzzweck. So findest Du genau das Gewächshaus, das Dich viele Jahre lang begleitet und Deine Wünsche und die Ansprüche Deiner Pflanzen voll erfüllt.

Gewächshaus innen