Gewächshaus einrichten – Tipps für Garten-Profis
Das neue Gewächshaus ist angeschafft und steht bereits montiert im Garten. Doch wie lässt es sich sinnvoll einrichten? Benötigst Du eine Heizung oder eine Belüftung? Welchen Boden brauchen Auberginen, Gurken und andere Gemüse-Sorten? In diesem Ratgeber werden Dir diese und viele weitere Fragen beantwortet.
Zum Gewächshaus-SortimentWelche Erde soll ich im Gewächshaus verwenden?
Die Wahl der Erde hängt von den Bodenanforderungen der Pflanzen im Gewächshaus ab. Schwachzehrer wie Bohnen oder Erbsen gedeihen sogar auf nährstoffarmem Boden. Starkzehrer wie Tomaten oder Gurken hingegen benötigen eine besonders nährstoffreiche Erde.
Die spezifischen Bodenanforderungen bestimmter Pflanzen findest Du auf dem Etikett der Pflanze, in der Fachliteratur oder Du fragst in der Gartenabteilung im Baumarkt um Rat. Wichtige Faktoren für das Pflanzenwachstum sind der pH-Wert des Bodens, der Humusgehalt, der Nährstoffgehalt sowie die Bodenart.
Krümelige Universalerde mit hohem Humusgehalt ist für den Anbau vieler Pflanzen im Gewächshaus eine gute Wahl. Der Boden sollte nicht zu lehmig sein, sonst kann es zu Staunässe oder Wurzelfäule kommen. Zu trockene Böden lassen das Wasser hingegen zu schnell ablaufen. Wenn Du die Qualität des Bodens weiter verbessern möchtest, kann das Düngen, zum Beispiel mit Kompost oder abgelagertem Stallmist, sinnvoll sein.
Zusätzlich kann es hilfreich sein, den Boden regelmäßig zu lockern und gegebenenfalls mit Sand oder Perlite zu mischen, um die Drainage zu verbessern. Achte auch darauf, den Boden nach jeder Pflanzperiode zu erneuern oder aufzufrischen, um eine optimale Nährstoffversorgung sicherzustellen.
Gehwege funktional anlegen
Die Gehwege im Garten spielen auch für die Erreichbarkeit des Gewächshauses eine wichtige Rolle. Schließlich möchtest Du das Gewächshaus betreten, ohne Dir jedes Mal die Schuhe abklopfen zu müssen. Der Mittelgang im Gewächshaus sollte etwas breiter angelegt werden – hier haben sich 50 cm bewährt –, gerne darf der Weg auch breiter sein. Das ist hilfreich, wenn Du zum Beispiel eine Schubkarre benutzen möchtest. Vom Mittelgang aus können dann kleinere Nebenwege abzweigen. Diese sollten im rechten Winkel zum Mittelgang zwischen den Beeten im Gewächshaus verlaufen. Lege die Nebenwege so an, dass Du bis in die Mitte der Beete greifen kannst.
Für die Gestaltung der Wege bieten sich zum Beispiel Schotter, Pflastersteine sowie Gehwegplatten an. Zudem kannst Du Rindenmulch oder Kies verwenden, um eine natürliche Optik zu erzielen. Achte darauf, dass die Materialien rutschfest und leicht zu reinigen sind, um die Sicherheit und Pflegeleichtigkeit zu gewährleisten.
Eine gute Drainage unter den Wegen kann durch eine Schicht aus grobem Schotter oder Kies erreicht werden, die unter den Gehwegplatten oder Pflastersteinen verlegt wird. Diese Schicht sollte etwa 10 bis 20 cm dick sein und hilft, Wasser abzuleiten und Staunässe zu verhindern. Zusätzlich kannst Du Drainagerohre verlegen, um das Wasser gezielt abzuleiten.
Wenn Du die Wege mit Kantsteinen einfasst, wahrst Du die Struktur und verhinderst das Wachstum von Unkraut. In jedem Fall solltest Du die Wege regelmäßig pflegen, um Moosbildung und Verschmutzungen zu vermeiden.
Gewächshaus einrichten
Durch das Gießen der Pflanzen ist es im Gewächshaus meistens feucht. Aus diesem Grund musst Du die Rutschgefahr auf den Wegen minimieren. Am besten klappt das mit Gehwegplatten oder Pflastersteinen mit einer rauen Oberfläche – glatte Materialien eignen sich nicht für die Wege. Holz sieht zwar schön aus, zersetzt sich bei Feuchtigkeit aber schnell und zieht Schimmelpilze an. Zudem ist die Rutschgefahr bei Holz ziemlich hoch.
Setze Rasenkantensteine oder lege die Gehwege leicht erhöht an. Eine leichte Erhöhung verhindert, dass Erde und Wasser von den Beeten auf die Gehwege gespült werden und die Rutschgefahr erhöhen. Achte grundsätzlich darauf, die Wege regelmäßig zu reinigen, um Moosbildung und Verschmutzungen zu vermeiden.
Zusätzlich kannst du rutschfeste Matten oder Gitterroste verwenden, um die Sicherheit zu erhöhen. Diese Materialien bieten zusätzlichen Halt und lassen Wasser schneller ablaufen. Achte darauf, dass die Wege gut beleuchtet sind, um Stolperfallen zu vermeiden, besonders wenn Du das Gewächshaus auch in den frühen Morgen- oder Abendstunden nutzt.
Beetform wählen – wichtige Tipps
Das Grundbeet ist die klassische Form des Gewächshaus-Beets. Hier kannst Du problemlos auch Gemüsepflanzen mit tiefreichenden Wurzeln anbauen. Durch das Untergraben von Mist oder Kompost bereitest Du das Beet optimal für die Pflanzen vor.
Grundbeete haben jedoch den Nachteil, dass Du Dich bücken musst, was bei längeren Arbeiten im Gewächshaus den Rücken belasten kann. Wenn Dir diese gebückte Haltung Schwierigkeiten bereitet, sind Bankbeete eine gute Alternative. Bankbeete sind höher angelegte Beete, die ein bequemes Arbeiten im Stehen ermöglichen und somit Deinen Rücken schonen.
Gewächshausregale sind eine weitere platzsparende und rückenschonende Option. Sie ermöglichen eine optimale Platzausnutzung und eignen sich hervorragend für den Anbau von Kräutern und kleineren Pflanzen.
Gewächshaustische bieten eine praktische Abstellmöglichkeit für Topf- und Kübelpflanzen. Zudem sollte Dein Gewächshaus über einen Pflanztisch verfügen, der als rückenschonende Arbeitsplattform dient. Ein Pflanztisch erleichtert das Umtopfen und Pflegen der Pflanzen im Stehen.
Einige Pflanzen wie Tomaten oder Erbsen bilden lange Ranken. Hier empfiehlt sich die Verwendung von Rankhilfen oder Rankgittern, die Du im Grundbeet verankerst. Diese sorgen dafür, dass die Pflanzen ausreichend Halt finden und gesund wachsen können. Rankhilfen verhindern zudem, dass die Pflanzen am Boden liegen, was sie anfälliger für Krankheiten und Schädlinge machen würde. Durch den Einsatz von Rankgittern kannst Du das Wachstum der Pflanzen gezielt steuern und ihre Pflege erleichtern.
Tipps für die technische Einrichtung im Gewächshaus
Eine Heizung im Gewächshaus bietet effektiven Schutz vor Bodenfrost im Winter. Der Betrieb der Heizungen ist mit Strom, Gas oder Petroleum möglich. Besonders effizient sind Modelle mit Thermostatsteuerung, die die Temperatur im Gewächshaus automatisch regulieren.
Installiere automatische Fensteröffner, die die Temperatur und Luftfeuchtigkeit im Gewächshaus selbstständig regulieren. Diese sorgen dafür, dass bei zu hohen Temperaturen die Fenster automatisch geöffnet werden, um für ausreichende Belüftung zu sorgen. Weiterhin kannst Du einen elektrischen Ventilator installieren, der für einen kontinuierlichen Luftaustausch sorgt und so Schimmelbildung und Überhitzung verhindert.
Ein Wasseranschluss im Gewächshaus ist immer ein großer Vorteil. Noch praktischer ist die Verwendung automatischer Bewässerungssysteme, die sicherstellen, dass der Boden stets optimal feucht bleibt. Tropfbewässerungssysteme oder Sprinkleranlagen können individuell auf die Bedürfnisse Deiner Pflanzen angepasst werden und erleichtern die Pflege erheblich.
Ein Stromanschluss ist ebenfalls sehr nützlich, denn er ermöglicht den Betrieb von Heizungen, Ventilatoren und Beleuchtungssystemen. Achte darauf, eine für feuchte Umgebungen geeignete Beleuchtung zu installieren, um die Pflanzen auch an trüben Tagen oder in den Abendstunden ausreichend mit Licht zu versorgen.
Empfohlene Ausstattung für Dein Gewächshaus:
Bereich | Wichtige Einrichtung |
Boden | Humusreicher Universalboden, geeignet für die meisten Pflanzen im Gewächshaus |
Wege | Rutschfeste Steinplatten, Schotter, Pflastersteine |
Heizung | Elektroheizung, Ölheizung, Petroleumheizung |
Belüftung | Automatische Fensteröffner, elektrischer Ventilator |
Beete | Grundbeete für Pflanzen mit tiefen Wurzeln; Regale und Bankbeete für Kräuter |
Sonstiges | Wasseranschluss, Stromanschluss und eine Beleuchtung für den Außenbereich |
Du möchtest Dich eingehender über Gewächshäuser informieren? Dann lies unbedingt auch die Tipps in diesem Ratgeber – dort erfährst Du, welches Gewächshaus zu Deinem Garten und Deinen Wünschen passt und worauf es bei der Auswahl ankommt.