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Gemüsebeet planen und anlegen

Gemüsebeet: Genieße knackig-frisches Gemüse aus dem eigenen Garten

Zugegeben, die Auswahl an Gemüse im Handel und auf dem Markt ist groß. Doch häufig lässt die Frische zu wünschen übrig und die Preise haben es in sich. Hast Du schon einmal über ein Gemüsebeet im Garten nachgedacht? Dort ziehst Du kostenlos leckeres Gemüse und frische Kräuter in Bio-Qualität. Zudem genießt Du die Früchte Deiner Arbeit stets erntefrisch und Dir stehen viele aromatische Sorten zur Verfügung. Erfahre hier, wie Du ein Gemüsebeet planen und worauf es bei der Bewirtschaftung ankommt.

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Vorüberlegungen – welches Gemüsebeet passt zu meinem Garten?

Reine Ziergärten als Hausgarten sind eine relativ junge Erscheinung. Noch vor wenigen Jahrzehnten gehörte der Nutzgarten als Teil des Hausgartens einfach dazu. Neben Rasen und Blumenbeeten fanden sich Obstbäume und Obststräucher sowie Gemüsebeete hinter so gut wie jedem Haus. Insbesondere junge Gartenbesitzer entdecken diese Tradition wieder und das Gemüsebeet erlebt eine wahre Renaissance. Folgende Angaben helfen bei der Planung:

  • Ein Gemüsebeet zur Versorgung einer vierköpfigen Familie sollte etwa 150 qm groß sein. Auf dieser Fläche kannst Du den Eigenbedarf nahezu vollständig decken.
  • Möchtest Du auch deine Kartoffeln selbst anbauen, benötigst Du für vier Personen weitere 50 qm.
  • Steht Dir weniger Fläche zur Verfügung, ist ein Gemüsebeet trotzdem eine gute Idee. Dann reicher den Speiseplan mit knackigem Gemüse aus dem eigenen Garten mehr oder weniger stark an.
  • Eine Alternative zum klassischen Gemüsebeet ist ein Hochbeet. Hier gärtnerst Du in angenehmer Arbeitshöhe und die Nutzung als Frühbeet ist ebenfalls möglich. Hochbeete kannst Du in verschiedenen Größen bauen, deshalb passen die schicken Beete, die das Gemüse perfekt in Szene setzen, auch auf Balkon oder Terrasse. Wie Du ein Hochbeet selber baust, erfährst Du hier.

Paprika gruen und rot

Welcher Platz für das Gemüsebeet?

Je mehr Du Dich selbst mit Gemüse versorgen möchtest, desto mehr Platz benötigt das Gemüsebeet. Deshalb sind folgende Fragen wichtig:

  • Wie groß soll das Gemüsebeet sein?
  • Wo ist Platz für ein Gemüsebeet?
  • Wie sind dort die Voraussetzungen von Sonne und Schatten?
  • Wie ist das Bodenprofil? Ist der Boden eben oder sind Besonderheiten wie Unebenheiten oder eine Hanglage zu berücksichtigen?
  • Wie ist es um das Klima und die Niederschlagsmengen in der Region bestellt?

Die meisten Gemüsesorten schätzen einen sehr sonnigen Standplatz. Das gilt auch für Arten, deren Früchte unter der Erde reifen, wie Kartoffeln oder Karotten. Das Blattgrün erzeugt einen Großteil der Energie, die in die Fruchtbildung fließt. Außerdem bedeutet ein sonniges Beet eine lange Nutzungsdauer, da Du auch die eher lichtarmen oder trüben Tage im Frühjahr und im Herbst optimal ausnutzen kannst.

Warum sollte ein Gemüsebeet sonnig liegen?

Für ein Gemüsebeet ist der sonnigste Platz auch deshalb empfehlenswert, weil die Sonne die Einlagerung von gesundheitsschädlichem Nitrat in die Blätter von Salaten verringert. Lichtmangel erhöht die Nitratbildung und mindert den Anteil wertvoller Inhaltsstoffe. Auch das Aroma leidet.


Gemüsebeet planen

Eine gute Planung verhindert Fehler, die sich später nur noch mit viel Aufwand korrigieren lassen. Nehmen Sie sich Zeit und beobachten Sie Ihren Garten genau. So erfahren Sie viel über die jahreszeitlichen Entwicklungen an verschiedenen Plätzen. Denn bereits wenige Meter können einen gewaltigen Unterschied machen.

Makroklima – von mild bis rau

Klima und Niederschlagsmengen in Ihrer Region können Sie nicht beeinflussen. Sie müssen mit dem planen, was die Natur Ihnen anbietet.

Wie bekomme ich Informationen zum vorherrschenden Klima vor Ort?

Bist Du gerade erst neu in eine Gegend gezogen, befrage Deine Nachbarn nach ihren Erfahrungen. Sie können Dir viele wertvolle Hinweise zu Boden, Klima und Niederschlag geben und teilen ihr Wissen zumeist gern.

Wie lässt sich in kühlen Regionen empfindliches Gemüse ziehen?

In rauen Lagen, z. B. im Gebirge, kann sich die Anschaffung eines Gewächshauses lohnen, um auch empfindlichere Sorten wie Tomaten oder wärmeliebendes Gemüse wie Paprika zu ziehen.

In milden Lagen wie in Weinbaugebieten im Südwesten kannst Du auch wärmeliebende, fruchttragende Gemüsesorten wie Paprika oder Auberginen sehr gut anbauen. In rauem Klima sind dagegen robuste heimische Arten empfehlenswert. Hier ist die Anbausaison für Gemüse deutlich kürzer.

Mikroklima im Gemüsebeet

Für eine gute Ernte benötigst Du nicht nur viel Sonne und einen nährstoffreichen Boden: Auch der Wind spielt eine große Rolle für die Entwicklung der Pflanzen.

  • Viel Wind trocknet den Boden aus und senkt die Temperatur im Gemüsebeet. Die Pflanzen wachsen langsamer und der Ertrag sinkt.
  • Stehende Luft ist ebenfalls zu vermeiden. Unter diesen Bedingungen breiten sich durch Bakterien und Pilze verursachte Krankheiten leichter aus. Die Pflanzen trocknen nach dem Gießen oder einem Schauer nur langsam ab und faulen schneller.
  • Ideal ist eine leichte Brise, die für eine gute Durchlüftung sorgt, ohne den Boden auszutrocknen oder die Temperatur deutlich zu senken.

Das Mikroklima im Gemüsebeet kannst Du aktiv beeinflussen. Schütze die Pflanzen vor zu viel Wind. Du kannst entweder eine Hecke pflanzen oder einen Zaun aufstellen und diesen anschließend mit Kletterpflanzen begrünen.

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Bodenbeschaffenheit: Die Bodenqualität im Garten bestimmen

Die Qualität der Erde im Gemüsebeet hat einen immensen Einfluss auf Wachstum und Gesundheit der Pflanzen und den zu erwartenden Ertrag. Ideal ist ein lockerer, humusreicher Boden. Er fördert eine gesunde Wurzelbildung und liefert wichtige Nährstoffe. Ein so guter Boden ist keine Selbstverständlichkeit. Deshalb ermittelst Du vor dem Anlegen des Gemüsebeets die vorhandene Bodenqualität. Stich mit dem Spaten in den Boden und hebe die Erde ein bis zwei Spatenblatt tief aus. Nun begutachte den zutage geförderten Boden.

  • Nasser Boden, der sich gut zu einer Rolle formen lässt, deutet auf einen festen Lehmboden hin. Ein solcher Untergrund ist in Neubaugebieten häufig zu finden. Die Baumaschinen haben den Boden oft stark verdichtet.
  • Lässt sich eine sehr dünne Rolle formen, die ihre Form gut hält, hast Du einen Tonboden vor Dir.
  • Eher trockener Boden, der beim Formen zerfällt, weist auf einen hohen Sandanteil hin.
  • Dunkle, krümelige Erde, die sich gut formen lässt und leicht wieder zerfällt, spricht für einen guten, humusreichen Mutterboden.
Schaufel in Erde

Wie erkenne ich die Bodenqualität ohne zu graben?

Achte auf die Pflanzen, die sich von allein an der Stelle des geplanten Gemüsebeets vermehren. Sie geben Aufschluss über die vorhandene Bodenqualität.

Welche Pflanzenart welche Bodenqualität erfordert, siehst du hier:

Bodenqualität

fruchtbar

verdichtet

lehmig

sandig

sauer/mager

Typische natürliche Vegetation

Brennnessel, Fuchsschwanz, Vogelmiere

Disteln, Huflattich, Kamille

Wegwarte, Wiesensalbei

Lichtnelken, Stiefmütterchen

Farn, Ginster, Heidekraut

Boden verbessern leicht gemacht

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, den Boden für das Gemüsebeet aktiv zu verbessern. Du hast die Wahl zwischen

  • der Bodenverbesserung durch Beimischung anderer Bestandteile wie Sand, Gartenerde oder Humus bei gleichzeitiger mechanischer Bearbeitung,
  • dem Bodenaustausch oder
  • der Gründüngung.

Was gilt es bei der Bodenverbesserung zu bedenken?

Bevor Du die Bodenqualität veränderst, überlege Dir, welches Gemüse Du bevorzugt anbauen möchtest. Denn manche Sorten wie Kartoffeln und Wurzelgemüse gedeihen besonders gut in sandigen Böden.

Große Salatpflanze

Die folgende Übersicht zeigt, wie du verschiedene Bodenqualitäten verbessern kannst:

  • Sandiger Boden: Mische regelmäßig Humus und Kompost unter. Eventuell benötigt der Boden ein wenig Kalk. Dauerhaft verbesserst Du diese Bodenqualität durch die Zugabe von Tonerde, wie sie z. B. beim Kelleraushub anfällt. Tipp: Lasse einen Teil der Beetfläche sandig. Hier wachsen Wurzelgemüse wie Karotten und Rote Beete besonders gut, auch Kartoffeln gedeihen prächtig.
  • Tonboden: Hier kommen Sand und Humus zum Einsatz. Lockere den Boden regelmäßig auf. Bildet sich Staunässe im Bett, benötigst Du eine Drainage. Alternativ legst Du ein Hochbeet an.
  • Humusboden: Im Garten ist diese Bodenart selten, sie entsteht in Torf- und Moorgebieten. Lehm und Sand verbessern die Bodenqualität. Humusboden ist von Natur aus sauer, deshalb musst Du an das Kalken denken.
  • Kalkreicher Boden: Diese Bodenqualität ist typisch für Weinbaugebiete. Für Gemüse verbesserst Du den Boden mit Humus und Kompost. Das eingebrachte Material liefert nicht nur wertvolle Nährstoffe, es verbessert auch die Wasserspeicherkapazität des Untergrunds.
  • Lehmböden/Mutterboden: Lockere Lehmböden sind ideal für das Gemüsebeet. Sie liefern wertvolle Nährstoffe, speichern viel Wasser und waschen nicht schnell aus. Eine regelmäßige Düngung mit Kompost reicht aus.

Verbessert Umgraben vor dem Winter den Boden?

Ist Dein Lehmboden sehr verdichtet und schwer, grabe ihn im Herbst tief und grob um. Der Frost im Winter lockert den Boden automatisch auf. Fachleute sprechen von der Frostgare.


Möchtest Du direkt idealen Boden im Gemüsebeet haben, hebe die Erde etwa spatentief aus und fülle das Loch mit gekauftem Mutterboden auf.

Eine weitere Möglichkeit zur Bodenverbesserung ist die Gründüngung . Hier lässt du die Pflanzen für sich arbeiten. Der Nachteil der Gründüngung liegt in der Wartezeit.

  • Bei der Gründüngung lässt Du bodenverbessernde Pflanzen wie z. B. Lupinen, Ackersenf, Wicken, Kresse, Feldsalat etc. etwa fünf Wochen wachsen.
  • Noch vor der Blüte mähst Du die Pflanzen ab. Mit dem Rasenmäher erreichst Du eine gute Zerkleinerung, die ein schnelles Verrotten begünstigt.
  • Lasse den Grünschnitt auf dem Beet antrocknen. Das verhindert insbesondere bei sehr blattreichen Sorten die Fäulnisbildung.
  • Arbeite im Anschluss den Grünschnitt in die Erde ein.
Zum Sortiment "Gartenhacken"
Sprossen in Erde

Gründünger hat gleich mehrere Funktionen:

  • Die Wurzeln der Pflanzen lockern den Boden auf.
  • Während der Verrottung entstehen chemische Stoffe, die wertvolle Nährstoffe aus dem Boden aufschließen und für das Gemüse nutzbar machen.
  • Der Boden erhält neue Nährstoffe aus den zersetzten Pflanzenteilen.

Wie lässt sich der Boden auf Baugrund durch Gründüngung verbessern?

Ist der Boden nach dem Bau eines Hauses stark verdichtet, stellst Du mit drei Durchgängen Gründüngung (mit Arten wie Lupinen, Ackersenf und Raps) wieder ideale Bodenverhältnisse her.

Die Gründüngung kannst Du auch zwischen den einzelnen Aussaaten sinnvoll nutzen. Sähe nach der Frühernte Kresse oder Feldsalat und arbeite die jungen Pflanzen ein. Bereits kurze Zeit später ist Dein Gemüsebeet bereit für eine neue Runde.

Was ist bei der Gründüngung wichtig?

Nutze als Gründünger immer Pflanzen, die nicht mit dem Gemüse, das Du im Anschluss sähen möchtest, verwandt sind. Andernfalls könnten sich Krankheiten und Schädlinge ausbreiten.

Die richtigen Gemüsesorten für Deinen Garten

Kaum ein Standort bietet ideale Voraussetzungen für jedes Gemüse. Deshalb verzichte besser auf Versuche, wie sonnenhungrige Sorten im Halbschatten anzupflanzen. Achte bei der Saatgutauswahl auf die vorherrschenden Bedingungen. Viele Gemüsesorten sind in Züchtungen erhältlich, die einen ungünstigen Boden, ein unpassendes Wasserangebot oder die Lichtverhältnisse zumindest teilweise ausgleichen.


Wege & Bewässerung – optimale Bedingungen schaffen

An einem Gemüsebeet arbeitest Du über das Jahr verteilt sehr viel. Du bereitest den Boden vor, säest und pflanzt, zupfst Unkraut, erntest und bearbeitest die Erde. Deshalb ist es wichtig, die Beete und die nötigen Wege im Voraus genau zu planen.

Wie breit sollte ein Gemüsebeet sein?

120 bis 130 cm Breite sind für ein Gemüsebeet ideal. So erreichst Du die Beetmitte bequem von beiden Seiten aus.

Wege zwischen den Beetflächen erleichtern die Arbeit sehr. Zudem musst Du die Beete nicht betreten. Bei einer großen Beetanlage bietet sich ein Hauptweg an, der die Fläche in zwei Hälften teilt. Im Abstand von etwa 120 cm baust Du Kreuzungen und fasst die Beete an den Seiten mit Wegen ein. Ist Dein Gemüsebeet kleiner, legst Du es wie den Buchstaben E an, um alle Flächen gut zu erreichen.

  • Hebe den Hauptweg etwa 20 cm tief aus, um die Hauptwasserleitung für die Beetbewässerung zu legen.
  • Du kannst Regner oder Tropfsysteme zur Bewässerung anschließen oder beide Systeme kombinieren. Empfindliche Pflanzen wie Tomaten profitieren von einer bodennahen oder unterirdischen Bewässerung.
  • Fasse die Gemüsebeete mit in den Boden versenkten Stahlkanten oder Rasenkantensteinen ein. So weißt Du genau, wo der Weg aufhört und das Beet beginnt.

Welche Tricks helfen, das Gemüsebeet gerade anzulegen?

Mit an kleinen Pfählen gespannten Schnüren teilst Du Beetflächen und Wege sauber auf und erreichst gerade Linien.

Komposter – Futter für das Gemüsebeet

Dein Gemüsebeet liefert viele Rohstoffe für wertvollen Kompost. Zugleich ist Dünger erforderlich, um eine reiche Ernte einzufahren. Plane deshalb nah bei den Gemüsebeeten einen Komposthaufen ein. Besonders bewährt haben sich Systeme, die mit drei Kammern arbeiten.

Wo sollte der Komposter stehen?

Ein Komposter nah am Gemüsebeet spart unnötig weite Wege. Achte darauf, dass Du den Kompost auch aus dem restlichen Garten gut erreichst, denn dort fällt ebenfalls viel kompostierbares Material an.


Du möchtest Deinen Komposter selbst bauen ? Dann nutze diese praktische und einfache Anleitung.


Gemüsebeet anlegen – nach der Planung kommt die Arbeit

Wenn Du den idealen Platz für das Gemüsebeet gefunden hast, die örtlichen Bedingungen gut kennst und auch die Bodenqualität ermittelt hast, kann es endlich losgehen.

  • Der ideale Zeitpunkt für das Anlegen eines Gemüsebeets ist der Herbst.
  • Grabe den Boden spatentief um und lasse den aufgebrochenen Boden während des Winters ruhen.
  • Warte im Frühjahr, bis das Unkraut auf dem zukünftigen Gemüsebeet etwa 5 cm hoch steht, und entferne es gründlich mit einer spitzen Hacke. Vorsicht bei hartnäckigen Sorten wie Giersch: Achte darauf, die Wurzeln nicht zu zerteilen, und entferne die Pflanzen möglichst komplett.
  • Glätte den Boden nun mit einer Harke.
  • Im Anschluss kannst Du das Gemüse aussäen oder die vorgezogenen Pflänzchen ins Beet einsetzen.
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Löwenzahn pflücken

Warum sollte man nicht wahllos säen?

Gerade für Anfänger ist eine genaue Dokumentation wichtig. So weißt Du nicht nur, welche Sorten wo stehen. Du kannst auch die Fruchtfolge gezielt planen.


Mischkultur – gute Nachbarn, schlechte Nachbarn

Über den Erfolg des Gemüseanbaus im eigenen Garten entscheiden nicht nur der Boden und das örtliche Klima. Welche Pflanzen im Beet nahe beieinanderstehen, hat ebenfalls einen großen Einfluss auf die Entwicklung. Einige Gemüsesorten sind sehr gute Nachbarn. Sie schützen sich gegenseitig vor Schädlingen oder Krankheiten. Andere Sorten sind sich im wahrsten Sinne des Wortes nicht grün und behindern sich gegenseitig beim Wachstum. Der folgende Überblick erleichtert den Einstieg.

Gemüsekorb wird getragen


  • Möhren & Zwiebeln: Diese Sorten stehen sehr gern nebeneinander . Du kannst die Pflanzen auch abwechselnd in einer Reihe setzen. Möhren verscheuchen die Zwiebelfliege, während Zwiebeln die lästige Möhrenfliege fernhalten.
  • Tomate & Basilikum: Die beiden Pflanzen sind nicht nur in der Küche eine perfekte Kombination, auch im Gemüsebeet tut ihnen die Nähe zueinander gut .
  • Kohl & Kräuter wie Thymian, Dill, Salbei oder Rosmarin: Die duftenden Kräuter vertreiben den Kohlweißling . So schön der Schmetterling ist, die Raupen sind gefürchtete Fraßschädlinge.
  • Schnittlauch & Erdbeeren: Die ätherischen Öle des Schnittlauchs verringern einen Befall mit Grauschimmel .
  • Tomaten & Kresse: Die Kresse verhindert den Befall mit Blattläusen .
  • Nachtschattengewächse: Tomaten, Kartoffeln oder Paprika mögen keine enge Nachbarschaft .
  • Doldenblütler: Auch Fenchel, Möhren und Petersilie bevorzugen Abstand .
  • Erbsen und Bohnen: Diese Pflanzen wachsen ebenfalls besser mit genügend Platz zwischen den Reihen .

Gibt es Pflanzen, die mehrere Jahre am selben Platz gedeihen?

Eine Ausnahme bilden Tomaten. Dieses Gemüse steht gern einige Jahre in Folge am gleichen Ort.


Andere Pflanzen wie Erbsen oder Bohnen reichern den Boden mit wertvollem Stickstoff an. An Stellen, an denen im Vorjahr diese Pflanzen gewachsen sind, kannst Du eine besonders reiche Ernte erwarten.


Fruchtwechsel schützt vor Schädlingen

Ein besonderer Feind im Gemüsebeet sind Nematoden. Die mikroskopisch kleinen Würmer befallen die Wurzeln, Stängel oder Früchte und lassen die Pflanzen verkümmern. Einige Nematoden sind auf bestimmte Gemüsesorten spezialisiert. Mit einer gut geplanten Mischkultur und einer sinnvollen Fruchtfolge verringerst Du die Gefahr deutlich.

  • Gefährdete Gemüsesorten wie Möhren, Erbsen, Kohl oder Porree pflanzt Du nur alle vier bis fünf Jahre wieder an dieselbe Stelle.
  • Gegen einige Nematoden wirken Tagetes, Ringelblume oder Mais.
  • Halte den Boden gesund und dünge und kalke gezielt. In einem gesunden Boden gibt es viele Bakterien und Pilze, die Nematoden bekämpfen.

Dreifelderwirtschaft – einfach und effektiv

Die Dreifelderwirtschaft ermöglicht es Dir, das Nährstoffangebot des Bodens optimal auszunutzen. Du kannst diese Art der Nutzung mit nur einem Gemüsebeet durchführen und jedes Jahr andere Sorten anbauen. Du hast alternativ die Möglichkeit, die Gemüsesorten nach ihren zehrenden Eigenschaften einzuteilen und jedes Jahr um eine Reihe im Bett zu verschieben. Die folgende Schritt-für-Schritt-Anleitung bezieht sich auf drei Gemüsebeete und verdeutlicht das Prinzip.

Schritt 3: das dritte Jahr

Erneut legst Du ein weiteres Gemüsebeet an oder bereitest ein vorhandenes Beet vor. Dieses Feld wird Beet C.

  • Auch auf Beet C erfolgt zuerst die Gründüngung, danach stehen hier die stark zehrenden Pflanzen.
  • Beet B weist im zweiten Jahr ein geringeres Nährstoffangebot auf. Hier bekommen die Mittelzehrer ihren Platz.
  • Beet A geht in das dritte Jahr, der Boden ist nahezu ausgelaugt. Pflanze in dieses Beet schwach zehrende Sorten.

Schritt 4: das vierte Jahr

Der Zyklus ist nun abgeschlossen und beginnt von Neuem.

  • Der Boden auf Beet A ist optimal genutzt worden. Deshalb erfolgt eine erneute Gründüngung, um den Boden für die Starkzehrer mit Nährstoffen anzureichern.
  • Auf Beet B wachsen in diesem Jahr die schwach zehrenden Sorten.
  • In Beet C kultivierst Du Gemüse mit mittelstark zehrenden Eigenschaften.
Einpflanzen

Mit der Dreifelderwirtschaft erhältst Du den Boden im Gemüsebeet viele Jahre lang gesund und ertragreich. Außerdem bietest Du den verschiedenen Gemüsesorten immer ein angepasstes Nährstoffangebot.

Anspruch

Gemüsesorte

Starkzehrer

Aubergine, Erdbeere, Kohlsorten, Kartoffeln, Rote Bete, Spinat, Karotten

Mittelzehrer

Bohnen, Fenchel, Erbsen, Gurken, Mangold, Kürbis, Paprika, Kohlrabi, Porree, Radieschen, Rettich, Sellerie, Salat, Zucchini, Tomaten, Schwarzwurzeln

Schwachzehrer

Kresse, Petersilie, Kräuter, Feldsalat, Buschbohnen, Portulak


Pflege – das Gemüsebeet in Schuss halten

Ist das Gemüsebeet angelegt und bepflanzt, benötigt es regelmäßig Deine Aufmerksamkeit. Entferne wöchentlich Unkraut, das sich zwischen den wertvollen Pflanzen zeigt. Gieße die Gemüsepflanzen bei Bedarf. Besonders geeignet sind die Morgen- und Abendstunden. Wie viel Wasser die einzelnen Pflanzen benötigen, erkennst Du schnell. Sorten wie Tomaten oder Gurken sind auf viel Flüssigkeit angewiesen, mediterrane Kräuter mögen es eher trocken. Grabe die Beete im Herbst um und lasse den Frost auf den Boden einwirken. Das fördert eine gute Bodenqualität.

Zur Pflege des Gemüsebeets gehört auch eine angepasste Düngung, um den Pflanzen alle wichtigen Nährstoffe zu bieten. Die folgende Tabelle führt die wichtigsten Mikronährstoffe auf und erklärt deren Funktion. Zudem erhältst Du Hinweise, wie Du einen Mangel erkennen kannst.

Nährstoff

Funktion

Typische Mangelerscheinungen

Stickstoff (N)

Wachstum

ältere Blätter vergilben, schwacher Wuchs, Pflanze wirkt „schlapp“

Phosphor (P)

Stoffwechsel, Blütenansatz, Fruchtbildung

purpurfarbene oder rötliche Verfärbungen vom Blattrand ausgehend, Pflanzen erscheinen aufrecht und starr (Starrtracht)

Magnesium (Mg)

Wurzelbildung

Wuchshemmung, aufgehellte Blätter mit dunkler Äderung

Kalium (K)

Frosthärte bei winterharten Arten, Ausreifung der Früchte

„Verbrennungen“ an den Rändern der Blätter

Kalk (Calciumcarbonat)

verändert den pH-Wert des Bodens, verringert die Nährstoffaufnahme

eingetrocknete Triebspitzen und gelb verfärbte junge Blätter, Blütenendfäule
pH-Wert testen, ideal sind Werte zwischen 6 und 8


Fazit

Wenn der Wunsch nach einem Gemüsebeet aufkommt, überstürze nichts. So sehr es auch in den Fingern juckt – eine gute Planung verhindert Fehler, die sich später nur schwer ausgleichen lassen. Nimm dir Zeit und lerne das Klima und die Bodenverhältnisse vor Ort gut kennen. So erzielst Du nicht nur langfristig die größten Erfolge, auch die erste Ernte entschädigt in der Küche für alle Mühen.