Tapete entfernen – Schritt für Schritt

Ein sprichwörtlicher Tapetenwechsel verleiht Deinen eigenen vier Wänden neuen Schwung. Doch ehe Du Deine Wände mit einer schönen neuen Tapete verzieren oder mit einer hübschen Farbe streichen kannst, musst Du zunächst die alte Tapete entfernen. Daran führt kein Weg vorbei. Doch wenn Du einige wichtige Tipps beherzigst, wirst Du feststellen, dass Tapete entfernen gar nicht so schwer ist.

Schritt 1: Vorbereitung

Teppichboden solltest Du abdecken

Wenn Du den Teppichboden nicht auch noch auswechselst, solltest Du zunächst den Boden mit einer großen Abdeckplane bedecken. Befestige diese mit Klebeband oberhalb der Fußleiste, sodass der Teppichboden geschützt ist.

Schritt 2: Material bereitlegen

Prüfen Sie, ob Sie zu Hause bereits das notwendige Material haben, mit dem Sie die Tapete entfernen können:

Eimer mit Spülwasser oder Tapetenlöser
Schwamm
Spachtel, ggf. in mehreren Größen
Teppichmesser
Evtl. Nadelwalze
Trittleiter

Zum Sortiment

Hast Du freiwillige Helfer gefunden, solltest Du mehrere Spachtel bereithalten. Es ist obendrein sinnvoll, zwei Spachtel in verschiedenen Größen zu verwenden. Mit dem großen Spachtel erledigst Du die Hauptarbeit. Mit einem kleineren Spachtel kannst Du dann die Reste der Tapete entfernen und gelangst auch in trickreiche Ecken, zum Beispiel am Rollladenkasten.

Wenn Du nicht gerade ein Basketballteam zu Deinem Freundeskreis zählst, solltest Du darauf achten, eine Trittleiter im Haus zu haben, mit der Du auch die Zimmerecken und die Decke erreichen kannst.

Schritt 3: Trockentest durchführen

Sehr alte Tapeten sind manchmal auch trocken abnehmbar

Mit ganz viel Glück kannst Du zumindest einen Teil der Tapete ohne Aufwand trocken von der Wand lösen. Dies ist vor allem in älteren Häusern öfter der Fall, wo die Tapete mehrere Jahrzehnte an der Wand gehangen hat. Der Kleister ist hier längst eingetrocknet und brüchig geworden.

Schritt 4: Wasserundurchlässige Tapete perforieren

Nadewalze gegen wasserundurchlässige Tapeten einsetzen

Die meisten Tapeten sind wasserdurchlässig. Es gibt aber auch diverse wasserundurchlässige (abwaschbare) Tapeten. Diese sind z. B. in Kinderzimmern beliebt oder in Zimmern mit hoher Feuchtigkeitsbildung wie der Küche. Damit Du diese Tapete ablösen kannst, musst Du sie vorab mit einer Nadelwalze perforieren. Durch die winzigen Löcher kann das Wasser dann eindringen.

Bist Du unsicher, ob Deine Tapete wasserundurchlässig ist, machst Du einen kurzen Test: Trage etwas Wasser auf eine Stelle auf und warte etwa zehn Minuten. Verdunkelt sich die Stelle, ist das Wasser eingedrungen. Bleibt die Stelle hell und das Wasser ist abgeperlt, handelt es sich um eine wasserundurchlässige Tapete.

Schritt 5: Tapete einweichen

Spülwasser oder Tapetenlöser mit einem Schwamm einreiben
Warte 15 - 45 Minuten

Ehe Du die Tapete entfernen kannst, muss sie nun eingeweicht werden. Du kannst dazu ganz einfach Spülwasser verwenden. Besser geht es mit speziellem Tapetenlöser, der den Tapetenkleister gezielt auflöst.

Du kannst einen Schwamm verwenden, einem Quast oder eine Sprühflasche. Letztere wirkt zunächst besonders praktisch, ist für sich allein genommen aber wenig effektiv. Sprüh mit einer Hand Wasser auf die Tapete und reibe mit der anderen Hand mit einem Schwamm darüber, damit das Wasser in die Tapete eindringt. Nur dann wird sich die Tapete lösen.

Lass das Spülwasser bzw. den Tapetenlöser einwirken. Dies dauert etwa 15 bis 45 Minuten. Wenn Du die letzten Bahnen eingeweicht hast, ist meist schon genug Zeit verstrichen, um an den zuerst behandelten Wänden die Tapete zu entfernen.

Möchtest Du Dir die Arbeit erleichtern oder handelt es sich um eine besonders zähe und hartnäckige Tapete, kannst Du einen Dampfreiniger zur Hilfe nehmen. Der heiße Dampf dringt in die Tapete ein und löst den alten Kleister auf, sodass sich die Tapete leichter von der Wand ablösen lässt.

Noch leichter wird die Arbeit mit speziellen Dampftapetenablösern. Diese haben eine besonders große Reichweite, damit Du auch die Tapete unter der Decke ablösen kannst, und eine große Dampfplatte, um möglichst viel Tapete auf einmal einzuweichen.

Schritt 6: Tapete ablösen

Beginn unten beim Ablösen
Mit einem Spachtel Reste entfernen

Hast Du die ganze Wand eingeweicht und der Tapetenlöser hat seine Wirkung getan, kannst Du nun die Tapete ablösen. Im Idealfall greifst Du dazu die Tapete ganz unten über der Fußleiste und ziehst die komplette Bahn mit einer einzigen Handbewegung ab. Leider ist die Wahrscheinlichkeit, dass dieser Fall eintritt, etwa so hoch wie ein Sechser im Lotto. Meist reißt die Bahn auf halber Strecke ab oder es bleiben Fetzen an der Wand kleben. Dann kommt der Spachtel zum Einsatz. Mit ihm kratzt Du nach und nach alle Tapetenreste von der Wand. Achte darauf, alle Ecken und Kanten zu säubern, zum Beispiel rund um den Heizkörper und den Rollladenkasten.

Schritt 7: Aufräumen

Schimmel unter der Tapete?
Löcher mit Spachtelmasse auffüllen

Wenn Du die alte Tapete entfernst, kannst Du die Wand gleich auch schon für das spätere Tapezieren vorbereiten. Prüf gründlich, dass keine Tapetenreste mehr übrig geblieben sind. Möglicherweise kommen nach dem Ablösen der alten Tapete dunkle Flecken auf der Wand zum Vorschein. Prüf ggf., ob es sich um Schimmel handelt, der professionell entfernt werden muss. Handelt es sich nur um Flecken, kannst Du diese mit Isolierfarbeüberdecken. So kannst Du sichergehen, dass die Flecken später nicht durch Deine neue Tapete durchscheinen. Kleine Löcher in der Wand kannst Du mit Spachtelmasse behandeln.

Sind alle Wände blitzsauber und vollkommen eben, hast Du Deine Arbeit getan. Nun kannst Du die alte Tapete mitsamt der Abdeckfolie entsorgen und Dich auf die neue Wandfarbe oder Tapete freuen.