Holzlacke
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Mit den passenden Holzlacken sind Ihrer Kreativität beim Holzbau kaum Grenzen gesetzt. Außer in der Farbe unterscheiden sich zum Beispiel Acryl- und Kunstharzlacke in ihrem chemischen Aufbau. Wann ist welche Lackart vorteilhaft? Worauf sollten Sie bei Lacken für den Innen- und den Außenbereich achten? Unsere Kaufberatung mit vielen Anwendungstipps liefert Ihnen die Antworten.
Lack und Lasur – wo liegt der Unterschied?
In diesem Artikel geht es um Holzlacke. Zunächst sollte also geklärt werden, was genau eigentlich Lacke sind.
- Lacke bilden aufgrund des Mischungsverhältnisses ihrer Inhaltsstoffe eine feste Schicht auf dem Holz. Darunter verschwindet die Holzmaserung, je nach Dicke der Schicht, ganz oder teilweise. Ergänzend zur optischen Veränderung durch farbige Lacke bilden einige Holzlacke eine effektive Schutzschicht gegen Witterungseinflüsse.
- Eine Holzlasur dringt dagegen tiefer in das Holz ein und bildet keine feste Oberflächenschicht. Dadurch bleibt die Maserung des Holzes größtenteils erhalten und wird bei einigen Lasuren sogar verstärkt sichtbar.
Welche Unterschiede bestehen zwischen Lacken für den Außen- und Innenbereich?
Ausschließlich für den Innenbereich zugelassene Holzlacke sollten Sie nicht im Außenbereich verwenden. Umgekehrt ist dies ebenfalls nicht ratsam. Die Gründe dafür liegen in den verschiedenen Inhaltsstoffen und Eigenschaften der Lacke.
Holzlack innen
Holzlacke für den Innenbereich enthalten im Idealfall keine problematischen oder allergenen Stoffe wie flüchtige organische Verbindungen (VOCs) oder Anti-Pilzmittel. Entsprechend gesundheitlich unbedenkliche Produkte sind beispielsweise mit dem Blauen Engel gekennzeichnet. Leben in Ihrem Haushalt kleine Kinder oder möchten Sie mit Holzlack sogar Kindermöbel oder Kinderspielzeug lackieren, kommt der Schadstofffreiheit eine noch höhere Bedeutung zu. Einige Innenlacke tragen daher zusätzliche Hinweise wie „Für Kinderspielzeug geeignet“. Dies gilt ebenso für allergikerfreundliche Produkte. Weiterhin sind Holzlacke für innen oft abriebfester als Lacke für außen.
Holzlack außen
Im Außenbereich sollen Holzlacke unter anderem Witterungseinflüssen wie UV-Strahlung und Feuchtigkeit widerstehen. Ungeeignete Lacke verblassen zum Beispiel unter UV-Einfluss schnell und/oder werden spröde. Der liebevoll lackierte Carport oder Gartenstuhl hat dann oft schon nach einigen Monaten einen nicht immer gewollten antiken Look. Weiterhin enthalten Lacke für den Außenbereich manchmal Fungizide (Anti-Schimmel-Mittel) und andere Holzschutzkomponenten, die für den Innenbereich nicht zugelassen sind. Natürlich müssen bei modernen Außenlacken die gängigen gesetzlichen Richtlinien in Bezug auf Schadstoffe eingehalten werden. Es gelten hier jedoch mitunter weniger strenge Kriterien als für Innenräume.
Holzlack innen und außen
Einige Lacke sind für den Innen- und Außenbereich zugelassen. Ideale Anwendungsbereiche für derartige Produkte sind etwa Fenster und Fensterbänke, da hier mit Feuchtigkeitseinwirkung und verstärkter UV-Strahlung zu rechnen ist. Zusätzlich darf Lack an diesen Orten keine Schadstoffe abgeben.
Tipp: Wie kann ich meine Hände optimal vor Chemikalien in Lacken schützen? Einfache Schutzhandschuhe wie Einweghandschuhe aus der Drogerie sind für bestimmte Inhaltsstoffe in Lacken oft durchlässig. Deutlich mehr Sicherheit bieten Handschuhe der CE-Kategorie 3.
Acryl- oder Kunstharzlack – wo liegen die Unterschiede?
Holzlacke lassen sich unter anderem nach den verwendeten Binde- bzw. Lösungsmitteln grob in Acryl- und Kunstharzlacke einteilen. Die Lacke haben teilweise spezifische Eigenschaften:
Acryllacke
Acryllacke nutzen Acrylverbindungen als Bindemittel. Vereinfacht gesagt handelt es sich bei Acryl um einen Kunststoff. Holzlacke auf Acrylbasis enthalten häufig Wasser als hauptsächliches Lösungsmittel und sind daher mit Wasser verdünnbar. Es sind jedoch ebenfalls Produkte mit anderen Lösungsmitteln wie flüchtigen organischen Verbindungen auf dem Markt. Acryllacke müssen folglich nicht zwangsläufig frei von problematischen Lösungsmitteln sein.
Zu den Vorteilen der Lacke zählen ihre meist kurze Trocknungszeit, eine geringe Geruchsbelästigung beim Trocknen sowie die einfache Verarbeitung. Zudem ist die Oberfläche von Acryllacken etwas elastisch und widersteht damit mechanischen Beanspruchungen und dem natürlichen Ausdehnungsverhalten von Holz.
Tipps zur Arbeit mit Acryllack: Älteren, schon eingedickten Acryllack müssen Sie nicht zwangsweise entsorgen. Versuchen Sie, diesen zunächst mit Wasser zu verdünnen, und rühren Sie den Lack dann kräftig um. Oft lässt sich die Farbe so „reaktivieren“. Für Acryllack auf Wasserbasis verwendete Pinsel reinigen Sie schnell und einfach unter fließendem Wasser. Möchten Sie mit dem Pinsel am nächsten Tag weiter arbeiten, wickeln Sie in zur „Konservierung“ in einen eng anliegenden Gefrierbeutel. Zum Verschluss des Beutels ist ein Gummiband perfekt.
Kunstharzlacke
Kunstharzlacke bzw. Alkydharzlacke nutzen als Bindemittel künstlich hergestelltes Harz. Kunstharzlacke enthalten mitunter deutlich mehr problematische und geruchsintensive Lösungsmittel als Acryllacke. Daher ist bei der Verarbeitung unter Umständen ein geeigneter Atemschutz erforderlich. Vorteilhaft bei Kunstharzlacken sind z. B. ihre hohe Belastbarkeit, das gute Deckungsvermögen sowie das edle, gleichmäßige Oberflächenfinish.
Wie kann ich den Lackverbrauch kalkulieren?
Ein auf den letzten Zentimetern des Bau- oder Renovierungsprojekts ausgehendes Farbgebinde ist ärgerlich. Mit den folgenden Angaben bzw. Tipps kalkulieren Sie den Lackverbrauch relativ zuverlässig.
- Verbrauchsangaben auf der Verpackung: Der Produktbeschreibung eines Lacks können Sie der Regel den spezifischen Verbrauch in ml pro m² entnehmen. Zusätzlich ist die Ergiebigkeit des gesamten Gebindes in m² angegeben.
- Holzbeschaffenheit: Holz mit rauer, extrem verwitterter oder rissiger Oberfläche benötigt deutlich mehr Lack als eine glatte, gehobelte Oberfläche. Kalkulieren Sie bei sehr rauen, stark saugenden Holzoberflächen einen „Sicherheitspuffer“ von bis zu 100 Prozentein.
- Zweiter Anstrich: Einige Holzarten bzw. Holzbeschaffenheiten erfordern einen zweiten Anstrich für eine gute Farbdeckung. Für den Folgeanstrich ist aber weniger Lack als für den ersten nötig.
- Reserve: Zum Ausbessern kleinerer, im Laufe der Zeit auftretender Lackschäden sollten Sie etwas Lack in einem dicht verschlossenen Gefäß oder im Originalgebinde aufheben. Der Nachkauf von identischem Lack mit gleichem Farbton ist nach einigen Jahren häufig schwierig, da der Hersteller den Lack dann vielleicht nicht mehr im Programm hat.
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